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Identifizierung und Charakterisierung des IgEoms und seiner Rolle und Relevanz bei Nahrungsmittelallergie

Antragstellerin Dr. Sabine Altrichter
Fachliche Zuordnung Klinische Immunologie und Allergologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409525714
 
Bei Lebensmittelallergien spielen Immunglobulin E (IgE)-Antikörper eine große Rolle, aber das Vorhandensein von IgE ist nicht gleichbedeutend mit klinisch manifester Allergie. Die "component resolved" IgE-Diagnostik (CRD) hat neue Erkenntnisse zur Relevanz der patientenspezifischen IgE-Reaktivität erbracht, und jüngste Ergebnisse deuten darauf hin, dass IgE nicht nur gegen Umweltallergene gerichtet sein kann, sondern auch gegen körpereigene Antigene, sogenannte Endoantigene, die zur Pathogenese allergischer Erkrankungen einschließlich Lebensmittelallergien beitragen könnten. Das gesamte IgE mit seinen vielfältigen Spezifitäten gegen exogene und endogene Antigene wird als "IgEom" bezeichnet. Das IgEom des einzelnen Patienten verändert sich im Laufe der Zeit und kann durch Aktivierung des Immunsystems beeinflusst werden.Dieses Projekt zielt darauf ab, die Rolle und Relevanz des IgEoms bei Lebensmittelallergien und deren Prävention und Behandlung besser zu charakterisieren. Wir gehen davon aus, dass das IgEom und seine Veränderungen bei Lebensmittelallergikern und Lebensmittelallergie-gefährdeten Personen, mit dem Verlauf der Krankheit, der Wirksamkeit der Präventions- oder Desensibilisierungsbehandlung, sowie dem Mikrobiom korreliert. Um diese Hypothese zu testen, wird unser Projekt zunächst das IgEom und seine Veränderungen bei der Präventionstherapie bei Kindern mit einem hohen Risiko für eine Lebensmittelallergie analysieren. Insbesondere werden wir IgE-Reaktivitätsprofile für Exo- und Endoantigene vor und nach der Präventionstherapie erstellen. Das IgEom wird vor und nach Therapie analysiert, und die Veränderungen im IgEom werden mit der Intervention und deren Ergebnis, sowie mit dem Mikrobiom der untersuchten Kinder korreliert. Außerdem werden wir die Rolle und Relevanz des IgEoms bei der spezifischen Immuntherapie untersuchen. Patienten mit Erdnussallergie werden für ihre IgE-Reaktivitäten vor und nach der Behandlung untersucht und die Veränderungen mit dem Ergebnis der Immuntherapie korreliert. Schließlich werden wir zelluläre Aktivierungstests, insbesondere den Mastzellen-Histaminfreisetzungstest (MCHRA), optimieren und einsetzen, um die funktionelle Relevanz der IgE Profile bei Patienten mit Lebensmittelallergien oder bei Risikokindern zu bewerten.Die Ergebnisse dieses Projekts, d.h. die Identifizierung von subtypspezifischen Patientenprofilen und IgE-Biomarkern, könnten helfen, das Verständnis für die Entwicklung, Prävention und Behandlung von Lebensmittelallergien zu verbessern. Spezifische IgE Profile könnten verwendet werden, um Patienten mit einem hohen Risiko für die Entwicklung einer manifesten Lebensmittelallergie zu identifizieren und könnten als prädiktive Marker dienen. Wichtig ist, dass unsere Ergebnisse dazu beitragen können, den Nutzen der verfügbaren prophylaktischen und therapeutischen Interventionen durch die Bereitstellung subtypspezifischer Algorithmen und Protokolle zu optimieren.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Marcus Maurer (†)
 
 

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