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Prävention von Nahrungsmittelallergien bei Kindern mit Ekzem durch frühe Einführung allergener Nahrungsmittel zur Begünstigung der Toleranzentwicklung
Antragstellerin
Dr. Birgit Kalb
Fachliche Zuordnung
Klinische Immunologie und Allergologie
Kinder- und Jugendmedizin
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409525714
In den letzten Jahren wurden große Fortschritte in der Prävention von Nahrungsmittelallergien (NMA) erzielt, dennoch sind viele Fragen ungeklärt. Daher begannen wir in der 1. Förderperiode eine randomisierte Plazebo-kontrollierte Studie (RCT) bei Säuglingen mit Ekzem unter der Annahme, dass ein früher und kontinuierlicher Verzehr von geringen, aber steigenden Allergenmengen beginnend im Alter von 4-8 Monaten sicher ist und das Risiko für eine NMA im Alter von 1 Jahr reduziert (Kohorte 1). Trotz erheblicher Einschränkungen aufgrund der COVID 19-Pandemie wurden 44 Säuglinge bis Juli 2022 randomisiert (2:1) und erhielten ein Gebäckpulver, das entweder Hühnerei (HE), Kuhmilch (KM), Erdnuss (EN) und Haselnuss (HN) enthielt ODER Plazebo. Obwohl 36,4 % der Kinder bereits vor Beginn der Intervention auf mindestens eines dieser Allergene sensibilisiert waren, traten nur bei 2 Kindern leichte Hautreaktionen auf. Bisher haben 24 Kinder die 1-Jahres-Visite absolviert. 2 Kinder haben eine NMA gegen mindestens eines der Allergene entwickelt (primärer Endpunkt). 15 Kinder (63 %) waren nicht sensibilisiert, 3 Kinder waren sensibilisiert, aber klinisch tolerant und bei 4 Kindern ist eine doppelblinde, Plazebo-kontrollierte Nahrungsmittelprovokation (DBPCFC) geplant. Wir beantragen eine kostenneutrale Verlängerung für 1 Jahr, um das RCT abzuschließen. In der 2. Förderperiode soll Kohorte 1 für weitere 12 Monate das Interventionsprodukt unabhängig von Sensibilisierung oder klinischer Reaktivität erhalten, solange es vertragen wird. Eine IgE-vermittelte NMA wird dann mit 2 Jahren bestimmt.Zusätzlich werden wir 138 Kinder im Alter von 8 Monaten bis 4 Jahren (Kohorte 2), die gegen HE, KM, EN und/oder HN sensibilisiert rekrutieren. Diese Kinder werden im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhalten bis zur geplanten DBPCFC über 3-6 Monate täglich entweder 2 mg des betreffenden Allergens ODER Plazebo. Der primäre Endpunkt ist die IgE-vermittelte NMA auf eines der 4 Nahrungsmittel. Unsere Hypothese ist, dass der regelmäßige Verzehr kleiner Allergenmengen auch bei älteren Kindern mit Sensibilisierung unklarer klinischer Relevanz, sicher ist und die Toleranzentwicklung begünstigt. Die Ergebnisse unserer Studien werden einen wichtigen Beitrag zur Aktualisierung der Präventionsleitlinien leisten. Wir werden zeigen, ob ein früher und kontinuierlicher Verzehr geringer Allergenmengen sicher ist und die Toleranzentwicklung auch bei sensibilisierten Kindern begünstigt. Zudem werden die von den Patienten gewonnenen Bioproben (Serum, PBMCs, Speichel, Stuhl und Hautabstriche) die mechanistischen Projekte unterstützen, um NMA und Toleranz besser zu charakterisieren und vorherzusagen.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
KFO 339:
Nahrungsmittelallergie und Toleranz (Food@)
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Kirsten Beyer