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Dansgaard/Oeschger Ereignisse während des Marinen Isotopenstadiums 8
Antragsteller
Privatdozent Dr. Norbert Marwan, seit 8/2021
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426655162
In diesem Projekt sollen Dansgaard/Oeschger Ereignisse während der dritt-vorletzten Eiszeit, zwischen ~300 000 und 230 000 Jahren vor heute, nachgewiesen und sowohl ihr Anfang als auch ihre Dauer exakt bestimmt werden. Dansgaard/Oeschger Ereignisse sind kurze, sich wiederholende Warmphasen während der letzten Eiszeit, die scheinbar einem festen Zyklus unterliegen. Entdeckt wurden sie anhand von schnellen Sauerstoffisotopenschwankungen in grönländischen Eisbohrkernen und scheinen über weite Teile der Nordhemisphäre ihren Fingerabdruck in verschiedenen Klimaarchiven hinterlassen zu haben. Diese rasanten Klimawechsel sind unter anderem in Speleothemen aus den nördlichen Alpen für die letzten 200 000 Jahre nachgewiesen. Allerdings gibt es bisher keine Informationen über abrupte Klimaschwankungen aus dem Zeitbereich zwischen 300 000 und 230 000 Jahren - der dritt vorletzten Eiszeit, da zum Beispiel die Eisbohrkerne Grönlands nicht so weit in der Zeit zurückreichen. Der Nachweis dieser Ereignisse gelang in Tiefseesedimenten, allerdings können sie aufgrund von fehlenden absoluten Datierungsmethoden in diesem Archiv nicht genau zeitlich eingegrenzt werden.Für das Projekt liegen nun erstmalig acht Stalagmiten aus den nördlichen Alpen vor, die sich im Zeitfenster der drittvorletzten Eiszeit gebildet haben. Daher bietet die Analyse dieser Speleotheme ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit bei der Charakterisierung dieser schnellen Klimaschwankungen. Anhand von Sauerstoffisotopenmessungen können die Ereignisse nachgewiesen und mit der Uran-Thorium Methode genau datiert werden. Somit liefern die geplanten Messungen erstmalig eine exakte Chronologie der Abläufe in der drittvorletzten Eiszeit und helfen die Warmphasen mit all ihren Auswirkungen auf das Klima der Nordhemisphäre, ihrer Zyklizität und deren Auslösemechanismus besser zu verstehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Kooperationspartner
Professor Dr. Christoph Spötl
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Jens Fohlmeister, bis 7/2021