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Wadi Abu Dom Investigations – El Rum Oasis
Antragstellerin
Professorin Dr. Angelika Lohwasser
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425862242
Die Oase von El Rum liegt im unteren Wadi Abu Dom in der Bayuda-Wüste im Sudan, ca. 330 km nordwestlich von Khartum. Hier befinden sich mindestens vier bedeutende antike Gebäudekomplexe, die nach unseren bisherigen Erkenntnissen in die Spätantike datieren, mehrere Nekropolen vor allem des 1. Jahrtausends vor und des 1. Jahrtausends nach Christus, sowie verschiedene weitere archäologische Fundplätze unterschiedlicher Epochen (z.B. Siedlungsplätze und pastoralistische camp sites). Die Bewässerungslandwirtschaft der Oase wurde (und wird bis heute) ermöglicht durch ein enges Netzwerk von Brunnen. Obwohl das untere Wadi Abu Dom – nur eine Tagesreise vom Nil entfernt – als Hinterland des religiösen kuschitischen Zentrums um Napata und den Jebel Barkal aufzufassen ist, fanden sich im Laufe des Survey-Projektes „Wadi Abu Dom Itinerary“ der Antragstellerin sowie der ersten Projektphase des laufenden Forschungsprojektes „Wadi Abu Dom Investigations – El Rum Oasis“ bislang kaum Hinweise, die auf eine engere kulturelle, politische und wirtschaftliche Einbindung der Oase El Rum in den kuschitischen bzw. makurianischen Staat schließen lassen. Die zweite Phase des Projektes setzt die Ausgrabungen und landschaftsarchäologischen Forschungen in der Oase El Rum aus der ersten Projektphase fort. Wissenschaftliche Kernfrage¬stellungen sind dabei die ökologische und sozio-ökonomische Entwicklung der Oase in der Eisenzeit und dem frühen Mittelalter, ihre Adaption an fluktuierende klimatische und ökologische Rahmen¬bedingungen (z.B. die beginnende Mittelalterliche Klimaanomalie), sowie ihr kulturelles, politisch-administratives, und wirtschaftliches Verhältnis zu den Kerngebieten der meroitischen und nubisch-mittelalterlichen Staaten im Niltal. Konkret werden sowohl die weitere archäologische Erforschung des Gebäudekomplexes Umm Ruweim 1 als auch geo-archäologischen Grabungen und Beprobungen im Bereich von historischen Brunnen in der Oase im Fokus stehen. In engem Zusammenhang damit erfolgt die weiter gefasste Erkundung der historischen Hydrologie, Landschafts¬ökologie und Landnutzungsentwicklung ihres Einzugsbereiches. Zur Erreichung dieser Forschungsziele findet eine enge transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschenden aus den Bereichen Archäologie, Geologie, Geoinformatik, Landschaftsökologie, Zoologie und Botanik statt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen