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Darm-Leber Achse: Die wechselseitige Rolle von regulierter Nekrose als Hauptfaktor für entzündliche Darm- und Lebererkrankungen.
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Claudia Günther; Professor Andreas Emanuel Kremer, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Gastroenterologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425487835
Störungen der intestinalen Homöostase sind ein typisches Merkmalchronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED). DieWechselwirkung dieser Störungen mit anderen Organsystemen ist einzentraler Aspekt im pathophysiologischen Verständnis der CED alsSystemerkrankung. Erkrankungsmanifestationen außerhalb desDarms, sogenannten extraintestinalen Manifestation, sind zumBeispiel entzündliche Pathologien der Augen, Haut, Gelenke sowieder Leber und der Gallenwege. Diese führen oft zu ausgeprägtenSymptomen und einhergehender eingeschränkten Funktionsfähigkeitder jeweiligen Organsysteme. Insbesondere Erkrankungen deshepato-billiären Systems, wie die Primär sklerosierende Cholangitis(PSC) und die Autoimmunhepatitis (AIH) treten bei CED Patientengehäuft auf und sind aufgrund der ausgeprägten Morbidität besondersrelevant. Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora(Dysbiose) sowie eine Translokation von Bakterien in dieDarmschleimhaut aufgrund einer erhöhten Permeabilität desDarmepithels, können entzündliche Reaktionen und Gewebeschädenin der Leber auslösen und somit chronische Lebererkrankungenhervorrufen. Die Abfolge der Ereignisse und die zugrundeliegendenmolekularen Mechanismen sind jedoch bisher nur wenig verstanden.Im hier beantragten Projekt soll in einem multidisziplinären Ansatz derZusammenhang zwischen entzündlichem Zelltod im Darmepithel(regulierte Nekrose) und der Entstehung von Lebererkrankungengenauer untersucht werden. Die Erforschung der zugrundeliegendenMechanismen soll dazu beitragen neue Erkenntnisse über denpathophysiologischen Zusammenhang zwischen einer defektenDarmhomöostase und der Entstehung von Lebererkrankungen zuerhalten. Um dies zu gewährleisten, wird in diesem Projekt die Organspezifische Sichtweise durch einen interdisziplinären Ansatz, derAnalysen in beiden Organen (Leber und Darm) beinhaltet, ersetzt.Unsere Untersuchungen sollen dazu beitragen in Zukunft neuezielgerichtetere Therapien für CED-Patienten mit einem Vorliegen vonhepato-billiären Erkrankungen zu entwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz