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Das iranische Hochland: Bergbaulandschaften des Zentralplateaus zwischen resilienten und prekären gesellschaftlichen und ökonomischen Strategien
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Stöllner
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424635418
Die teilweise ariden Hochlandschaften des iranischen Zentralplateaus fallen – obschon durch Wasserarmut, Pastoralismus und oasenartige Gartenbausubsistenz geprägt – durch ihren enormen Reichtum an mineralischen, vor allem metallischen Rohstoffen auf. Diese haben, ausgelöst durch die spezifischen Rohstoffreichtum sehr spezifische Rohstoffregime hervorgebracht, die vor allem in der Frühphase der metallurgischen Entwicklung im 5. und 4. Jt. v. Chr., zu Beginn der Eisenzeit am Ende des zweiten Jahrtausends vor Christus und wiederum während der archämenidischen und vor allem auch sassanidischen bis frühislamischen Perioden prägende wirtschaftliche und soziale Bedeutung hatten. Dabei sich um Umfeld bedeutender Rohstoffquellen rural organisierte Siedlungs- und Subsistenzsysteme etabliert, die in enger Symbiose mit der Ausbeutung der wichtigen mineralischen Ressourcen standen. Die zentrale Frage, die es zu beantworten gilt, ist zu verstehen, wie die Praktiken der Bergbauern und Hirten durch institutionelle Anforderungen an stabile und umfangreiche Rohstofflieferungen beeinflusst wurden und wie diese Anforderungen die Rohstoffnetzwerke, die Strategien der Subsistenz und die Mobilitätsmuster als Teil komplexer sozialer Organisationen sowie die Visionen der Ökonomien, vorzugsweise der an diesen Produktionen beteiligten ländlichen Gemeinschaften, veränderten. Um Synthesen zu ermöglichen, will das Projekt interdisziplinär Daten aus verschiedenen Fallbeispielen sammeln. Neben der Salzbergbaulandschaft um das Salzbergwerk von Chehrabad sollen Bergbau- und Metallurgieproduktionszentren und deren Siedlungs- und Subsistenzsysteme in der Nähe von Takestan und Shakin (Provinz Qazvin), das Gebiet der Kupfervorkommen von Veshnaveh (das bereits zwischen 2000 und 2005 vor Ort untersucht wurde) und die Bewirtschaftung der mineralischen Ressourcen der Halil Rud "Zivilisation" in Kerman untersucht werden. Beispiele aus vier Zeitscheiben (Chalkolithikum/Frühbronzezeit, achämenidische Zeit; sassanidische Zeit; frühe bis mittelislamische Zeit) sollen somit untersucht und verglichen werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2176:
Das iranische Hochland: Resilienzen und Integration in vormodernen Gesellschaften
Internationaler Bezug
Schweiz
Kooperationspartner
Professor Dr. Frank Rühli