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Endliche Welt und offene Zukunft. Endlichkeit und Wachstumskritik im politischen Denken der Gegenwart

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Ludger Heidbrink; Professorin Dr. Tine Stein
Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423920950
 
Das Vorhaben befasst sich mit dem Einfluss säkularisierter Zeit- und Fortschrittsvorstellungen auf ökonomische Wachstumstheorien und deren ökologische Kritik. Es geht von der Forschungshypothese aus, dass die Säkularisierung zur Herausbildung moderner Fortschritts- und Wachstumsideen geführt hat, die aus einer Übertragung lebenszeitlicher auf weltzeitliche Endlichkeitsvorstellungen resultieren. Die Verbindung von Lebenszeit und Weltzeit hat nicht nur zu einer Beharrlichkeit des modernen Wachstumsgedankens, sondern auch zu einer Krise des auf Wachstum gegründeten gesellschaftlichen Ordnungsmodells beigetragen. Dieser Zusammenhang von Zeitlichkeit, Endlichkeitsvorstellungen und Wachstumskritik ist in der bisherigen Forschung nicht hinreichend berücksichtigt worden. Vor diesem Hintergrund wird gezeigt, warum das ökologisch-politische Denken, das seit den siebziger Jahren die Landschaft des politischen Denkens erweitert hat und das seinen Anlass in der Wahrnehmung der Endlichkeit und Fragilität der natürlichen Lebensgrundlagen hat, das Wachstumsparadigma in einer Krise sieht. Es werden exemplarische Beiträge dieser Ideenströmung daraufhin untersucht, ob sie unter den Bedingungen einer möglichen Endlichkeit der Menschheitsgeschichte geeignet sind, eine offene Zukunft zu erhalten und inwiefern sich zudem problematische Züge einer apokalyptischen Grundhaltung zeigen, die freiheitsfeindliche Implikationen aufweist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Kooperationspartner Professor Dr. Hartmut Rosa
 
 

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