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Digitalisierung des Nachlasses von Jan Tschichold
Antragsteller
Professor Dr. Patrick Rössler; Frank Scholze, seit 1/2020
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Theater- und Medienwissenschaften
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422319439
Das Projekt bringt den Nachlass des Typografen Jan Tschichold weltweit frei verfügbar ins Internet. Jan Tschichold gehört zu den bedeutendsten Buch- und Schriftgestaltern des 20. Jahrhunderts. Er war im Umfeld des Bauhauses tätig und beeinflusste die Typografie nach dem zweiten Weltkrieg nachhaltig. Sein Nachlass befindet sich seit 2006 im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Mit dem Projekt werden vier Ziele verfolgt: erstens die Digitalisierung des Nachlasses, zweitens die Bereitstellung als Open Access, drittens die Erschließung mit Linked Data und viertens die wissenschaftliche Begleitung. Für die Digitalisierung wurden Teile des Nachlasses ausgewählt, deren Veröffentlichung im Netz rechtlich möglich ist. Es handelt sich dabei um ca. 18.500 Blätter.Zukünftige Nutzerinnen und Nutzer sollen ein klares Bild von der Verfügbarkeit des Bestandes bekommen: Materialien, die digitalisiert wurden, sind alle weltweit online frei verfügbar. Was nicht digitalisiert wurde, kann vor Ort im Museum konsultiert werden. Für die Digitalisate werden anschließend verschiedene Kanäle der Bereitstellung gewählt. Über den Portalkatalog der Deutschen Nationalbibliothek werden die Metadaten und die Digitalisate recherchierbar, anzeigbar und massenhaft exportierbar sein. Die Metadaten werden unter CC-0-Lizenz angeboten, die Digitalisate unter einer anderen Creative-Commons-Lizenz. Zusätzlich werden die Daten in die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) und die Europeana eingespielt. Zur Erschließung werden die Digitalisate mit dem Vokabular der Gemeinsamen Normdatei (GND) angereichert. Damit wird es möglich nach allen Materialien zu einzelnen Entwürfen und Buchprojekten zu suchen, nach Auftraggebern, Verlagen usw. Es entsteht erstmals ein elektronisch verlinktes Werkverzeichnis des Gestalters. Die wissenschaftliche Begleitung & Auswertung erfolgt in Kooperation mit der Universität Erfurt, Philosophische Fakultät (Prof. Dr. Patrick Rössler). Die Erschließung des Bestandes soll möglichst lebensnah durch die Brille medien- und designgeschichtlicher Forschung erfolgen. Am Endes des Projektes werden dessen Ergebnisse in einem eintägigen Symposium der Fachöffentlichkeit präsentiert. Ein Herausgeberband dokumentiert die Ergebnisse.Das Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt stellt der Medien- und Designgeschichte sowie zeitgenössischen Gestalterinnen und Gestaltern einen maßgeblichen Bestand für die Erforschung der Geschichte der Buch- und Schriftgestaltung im Übergang von traditioneller zu digitaler Typografie zur Verfügung und trägt zu seiner dauerhaften Erhaltung bei.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Elisabeth Niggemann, bis 1/2020