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Chromosphärische Aktivität von Sternen auf dem Riesenast
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen H.M.M. Schmitt
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421949046
Mit unserem robotischen TIGRE-Teleskop in Guanajuato, Mexico, haben wir ein syste-matisches Langzeit-Überwachungsprogramm von Riesensternen begonnen, um die photo-sphärischen und chromosphärischen Eigenschaften dieser Sterne auf längeren Zeitskalen zu studieren. Speziell beobachten wir eine Stichprobe von 30 Sternen seit mehr als vier Jahren mit Hilfe von hochauflösender Spektroskopie. Ein großer Anteil unserer Stichprobe wurde bereits im Rahmen des Mount Wilson H&K Projekts über eine Dekade und in einigen Fällen sogar länger beobachtet. Seit kurzem sind diese Archivdaten öffentlich zugänglich. Interessanter- (seltsamer ?)weise wurden die Mount WIlson H&K daten für Riesensterne nie systematisch untersucht und veröffentlicht. Eine Untersuchung dieser Mount Wilson Daten zeigt, dass überraschenderweise die chromosphärische Aktivität von Sternen hoch auf dem Riesenast ansteigt und nicht stagniert oder abnimmt; ähnliche Befunde ergeben sich aus Magnetfeldmessungen solcher Sterne hoch auf dem Riesenast, allerdings fehlt eine quantitative Analyse der chromosphärischen Energieverluste solcher Sterne.Im Rahmen des hier beantragten Projekts soll daher eine solche quantitative Analyse der chromoshpärischen Energieverlusten von Sternen auf dem Riesenast durchgeführt werden. Speziell wollen wir die chromosphärischen Energieverluste in den Ca H&K Linien sowie den Ca II IRT Linien durch Vergleich mit Modellatmosphären quantitativ bestimmen und so die Energetik des beobachteten Aktivitätsanstiegs vermessen. Hierbei werden die Hilfsmittel entwickelt, die benötigt werden, um die Mount Wilson S-index Daten solcher Objekte in physikalische Größen umzurechnen und die beobachtete Zeitveränderlichkeit der S-Indizes auf Skalen von Monaten und Jahren physikalisch zu interpretieren. Wir beabsichtigen des Weiteren, die spektrale und zeitliche Variabilitätsmuster der Riesensterne mit denen von Hauptreihensternen zu vergleichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen