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Kirchenvogtei und adlige Herrschaftsbildung im europäischen Mittelalter

Antragsteller Professor Dr. Enno Bünz
Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung in 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421933166
 
Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer Tagung, die im Auftrag des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte vom 29. September bis 2. Oktober 2015 auf der Insel Reichenau durch Kurt Andermann (Universität Freiburg i. Br.) und Enno Bünz (Universität Leipzig) organisiert wurde. Die „advocatia" / Vogtei ist ein vielgestaltiges Phänomen im Spektrum mittelalterlicher Herrschaftsbildung. Die insgesamt 14 Beiträge (mit Einführung und Zusammenfassung) konzentrieren sich auf das Phänomen der Kirchenvogtei, das von der älteren Mittelalter- und Landesgeschichtsforschung zwar intensiv erforscht wurde, das in den letzten Jahrzehnten aber nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit fand. Die ältere Forschung hat die Vogtei vor allem als Problem der Verfassungs- und Rechtsgeschichte gesehen und regional wenig differenziert betrachtet. Die vorliegenden Beiträge berücksichtigen nun stärker die regionalen Kontexte im römisch-deutschen Reich, beziehen aber zum Vergleich auch die europäischen Nachbarländer ein. Erst dadurch wird deutlich, dass die voll entwickelte Kirchenvogtei vor allem ein Phänomen Mitteleuropas ist. Neben klassischen Fragen nach Kirchenherrschaft und Herrschaftsbildung des Adels werden auch Aspekte betrachtet, die bislang kaum beachtet wurden, z. B. römisch-rechtliche Wurzeln der Vogtei, Konfliktaustrag und -beilegung, Gendergeschichte (die Rolle von Frauen als Vögtinnen).
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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