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Körperlich aktive Alltagsmobilität in der Stadt: Sozialökologische Determinanten von Walkability und Public Health
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Stefan Fina; Professorin Dr. Martina Kanning
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421868672
Die meisten Menschen wohnen heute in Städten, mit steigender Tendenz. Evidenzen belegen, dass städtisches Leben neben einigen Vorteilen auch mit einer erhöhten Prävalenz von psychischen Erkrankungen, verbunden mit Bewegungsmangel und Vereinsamung, assoziiert ist. Mit der fortschreitenden Verstädterung steigt künftig die Relevanz einer gesundheits- und explizit bewegungsfördernden Gestaltung des städtischen Raumes. Insbesondere die Raum- und Gesundheitswissenschaften mit dem Konzept Walkability einerseits und personenbezogenen Prädiktoren von körperlichen Aktivitäten andererseits haben sich dieser Thematik angenommen. Allerdings ist die Befundlage inkonsistent. Bisher wurden häufig monodisziplinäre Zugänge gewählt und man weiß wenig über die Interaktion zwischen personen- und umweltbezogenen Faktoren. Zudem ist es kaum gelungen, adäquate Kenngrößen zu entwickeln, anhand derer sich das gesundheitsförderliche Potenzial eines städtischen Wohnumfelds bewerten lässt. Das Projekt verfolgt einen sozial-ökologischen Ansatz, ist interdisziplinär angelegt und verknüpft die in den Raum- und Gesundheitswissenschaften dominierenden theoretischen und methodischen Zugänge. Es untersucht, welche Umgebungsmerkmale bei welchen Personen mit körperlich aktiver Mobilität und sozialer Teilhabe assoziiert ist und nutzt unter anderem das Lebensstilkonzept, um die Interaktion zwischen Person und Umwelt zu beschreiben. Das Projekt startet mit einer Makroanalyse, wählt anhand archivierter Datensätze geeignete Untersuchungsräume in deutschen Großstädten aus, und exploriert den Zusammenhang zwischen Lebensstilen und körperlich aktiver Mobilität. Für ausgewählte Untersuchungsräume werden mit Hilfe eines Analysetools die sozialräumlichen Ausstattungsqualitäten in den Untersuchungsräumen bewertet, die zu körperlich aktiver Mobilität und sozialer Teilhabe einladen. Zudem wird anhand eines aktivitäts-getriggerten Assessments während des Alltags die Beziehung zwischen personenbezogenen Variablen, sozialer Teilhabe und körperlich aktiver Mobilität analysiert. Fokusgruppeninterviews verifizieren die gewonnenen Befunde und liefern ein detailliertes Verständnis über den moderierenden Einfluss von Lebensstilen. Der interdisziplinäre Zugang ermöglicht eine exaktere Beschreibung von personen- und umgebungsbezogenen Faktoren für das wichtige Themenfeld der Bewegungsförderung in der Stadtentwicklung. Der wissenschaftliche Mehrwert liegt vor allem in einem besseren Verständnis der Interaktionen zwischen Strukturen und Personen, die mit Alltagsmobilität und sozialer Teilhabe assoziiert sind. Am Ende fließen die Befunde ein in die Neukonzeption von Kenngrößen, die das gesundheitsförderliche Potenzial eines städtischen Wohnumfelds anzeigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen