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Deutschsprachig-jüdische Literatur vom Zeitalter der Aufklärung bis zur Gegenwart - Neue Forschungszugänge in Paradigmen

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 419254539
 
Ziel des vorliegenden Projektes ist eine grundlegende und systematische Aufarbeitung und Darstellung deutschsprachig-jüdischer Literatur seit der Aufklärung, aufbauend auf einem kulturwissenschaftlichen Textverständnis, erweitert um Ansätze aus der Rezeptionsästhetik, der Semiotik, der Raum- und Medientheorie sowie der Wissenschaftsgeschichte. Traditionelle Ordnungskriterien wie Nation, Identität, Kultur und Religion werden ebenso wie Bemühungen um Einheit, Kanonisierung, um binäre Unterscheidbarkeit in jüdische und nichtjüdische Kultur und Literatur zurückgestellt zugunsten offenerer Zugänge in Paradigmen. Diese, d.h. Paradigmen, begegnen den üblichen Master-Narrativen mit forschungsorientierter Reflexion und Exemplarität, mit einem Wechsel in der Darstellungsperspektive, um verborgene Zusammenhänge aufzuspüren und synchron wie diachron Vergleiche und Querschnitte zu ermöglichen. Festschreibungen und Vereinnahmungen lassen sich auf diese Weise eher umgehen und der polyphone und interkulturelle Raum der deutsch-jüdischen Literatur kann profilierter, auch akzentuierter in den Mittelpunkt rücken, wobei die Leser ebenfalls als Faktoren im Kontext literarischer Produktion und kultureller Debatten zu Wort kommen. Ansätze und Anregungen in diese Richtung liegen etwa im Yale Companion to Jewish Writing and Thought in German Culture oder in Dan Diners Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur vor. Indem diese historisch breiter angelegt sind, können sie jedoch thematisch-motivgeschichtliche Vertiefungen kaum vornehmen. Diesem Umstand trägt die Paradigmen-Struktur des Projekts, dessen Ergebnisse in sechs Handbücher einfließen soll, Rechnung; Paradigmen, die einerseits eine Anbindung an grundsätzliche, zeitlich übergreifende Frage- und Problemstellungen ermöglichen, andererseits exemplarische und kontroversielle Positionen miteinbeziehende Vertiefungen vorsehen. Diese Paradigmen korrespondieren auch den Forschungsexpertisen an den teilnehmenden Universitäten und deren jeweiligen Projektleitern: Tradition und Glauben sowie Geschichtsdenken (Schwerpunkt Univ. Basel), Sprachkulturen sowie Wissen und Lernen (Schwerpunkt Univ. Aachen); Räume und Landschaften bzw. Wechselbeziehungen (Schwerpunkt Univ. Klagenfurt/Centrum für Jüdische Studien, Univ. Graz).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, Schweiz
 
 

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