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Fun or Function: What motivates preschoolers to overimitate in playful vs. instrumental task settings?

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418888053
 
Kinder lernen viele kulturelle Verhaltensweisen durch Beobachtung und imitieren selbst solche Handlungen, die erkennbar nicht zielführend sind. Dieses Phänomen nennt man Über- Imitation. In der Literatur werden bislang zwei Hauptmotive für Imitationsverhalten postuliert: Wenn Kinder bewusst nur Handlungen nachahmen, die zielführend sind, folgen sie einem instrumentellen Motiv. Wenn sie nachahmen, um dem Modell zu gefallen oder um eine Norm/Konvention zu erfüllen, verfolgen sie ein soziales Motiv. Schleihauf (2018) postuliert noch ein drittes Motiv: Wenn Kinder Handlungen rein aus Spaß kopieren, steht das Unterhaltungsmotiv im Vordergrund. Zur Überprüfung der Bedeutung dieses Motivs liegen bislang jedoch noch keine empirischen Studien vor. Hier setzt das vorliegende Projekt an. Geplant sind drei Studien, die folgendes Paradigma nutzen: 5-jährige werden aufgefordert, sich eine Münze au seiner Box mit transparentem Deckel zu holen. Ein Modell zeigt nicht-zielführende Handlungen (u.a. auf den Deckel klopfen, an einem Knopf ziehen) vor den effektiven Handlungen (Deckel heben, in die Box greifen). Anschließend darf das Kind sich auch eine Münze holen – egal auf welche Weise. Eine Baseline-Studie ohne Demonstration (Studie 1, N = 32) erfasst, wie häufig jede der kritischen Handlungen spontan gezeigt wird und dient der Identifikation von Über-Imitation in weiteren Studien. Studie 2 (N = 128) manipuliert gezielt die Motivation des Kindes über Priming-Aktivitäten und die Art der Demonstration. Zunächst involviert der Versuchsleiter das Kind entweder in eine unterhaltsame oder in eine instrumentelle Priming-Aktivität (Fantasie-Spiel vs. Sortieraufgabe). Bei der anschließenden Imitationsaufgabe werden die Ziel-Handlungen entweder in einem unterhaltsamen Kontext (als Pirat den Goldschatz erbeuten) oder in einen instrumellen Kontext (eine Aufgabe lösen) eingebettet. Study 3 (N = 128) variiert das Alter des Modells (gleichaltriges Kind vs. Erwachsener). In allen Studien wird zusätzlich ein neuer Fragebogen zur Erfassung der allgemeinen Verspieltheit des Kindes von den Eltern ausgefüllt. Wir erwarten, dass sowohl die Art der Priming-Aktivität als auch die Art der Demonstration kritischer Handlungen Auswirkungen auf die Motivlage des Kindes hat, wobei unterhaltsame Priming-Aktivitäten und entsprechend eingebetttete Demonstrationen der kritischen Handlungen eher zu Über-Imitation führen sollten als instrumentelle Priming-Aktivitäten und Demonstrationen. Weiterhin gehen wir davon aus, dass Kinder als Modelle eher das Unterhaltungsmotiv und Erwachsenene als Modelle eher das instrumentelle Motiv stärken werden. Schließlich wird exploriert, welche Wirkung die dispositionelle Verspieltheit auf die Neigung zu Über-Imitation in einzelnen Bedingungen hat. Das Projekt soll helfen, die Rolle des Unterhaltungsmotivs zur Erklärung von Über-Imitation erstmals genauer zu beleuchten und individuelle sowie situative Bedingungen, die dieses Motiv aktivieren, näher zu spezifizier
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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