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Erweitertes Multi-GNSS Netzwerk zum Monitoring von Extremwetterereignissen
Antragsteller
Professor Dr. Jens Wickert
Fachliche Zuordnung
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Physik und Chemie der Atmosphäre
Physik und Chemie der Atmosphäre
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418870484
Globale NavigationsSatellitenSysteme (GNSS) haben vor allem Navigation und Positionierung revolutionär verändert und sind aus fast allen gesellschaftlichen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Auch für die Geowissenschaften ergeben sich zahlreiche Anwendungen, bei denen die atmosphärische Wasserdampfsondierung mit regionalen GNSS-Bodennetzen eine Schlüsselrolle spielt. Die genaue Kenntnis des räumlich und zeitlich äußerst variablen Wasserdampfes ist eine der Grundvoraussetzungen für die atmosphärische Modellierung zur numerischen Wettervorhersage vor allem von Extremwetterereignissen, wie Starkniederschlägen. Die Daten dichter regionaler GNSS-Bodennetze, wie z.B. in Deutschland mit ca. 270 Stationen, stellen Wasserdampfdaten mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung bereit, die bereits von verschiedenen Wetterdiensten genutzt werden. Der Einfluss auf die Vorhersagen ist jedoch noch relativ moderat. Hauptgründe dafür sind die alleinige Nutzung des amerikanischen GPS-Systems, der begrenzte Informationsgehalt des vertikal integrierten Wasserdampfes und die zeitliche Verzögerung der Bereitstellung der Datenprodukte von derzeit ca. einer Stunde.Das AMUSE–Projekt setzt genau bei diesen Einschränkungen an und wird grundlegende Ergebnisse für die Erzeugung einer neuen Generation meteo-rologischer GNSS-Daten und besonders deren Nutzung durch Wettervorher-sagezentren liefern.Die größten Innovationen des AMUSE-Projektes hierbei sind:• Entwicklungen zur Nutzung aller verfügbaren GNSS-Systeme (GLONASS, Galileo und Beidou) im regionalen Deutschlandnetz und damit von derzeit über 80 Sendesatelliten, • Entwicklungen zur Nutzung der sogenannten „Schrägsichten“ (Slants) zu allen sichtbaren Navigationssatelliten, um den atmosphärischen Informationsgehalt der GNSS-Datenprodukte zu erhöhen, • Untersuchungen zur Bereitstellung von Echtzeit-Wasserdampfinformationen, um die Aktualität der GNSS-Wasserdampfdaten zu steigern.Die Projektarbeiten werden in Kooperation von der TU Berlin und des GFZ durchgeführt und durch einen einzigartigen Eigenbeitrag des Deutschen Wetterdienstes ergänzt um den Einfluss der neuartigen GNSS-Datenprodukte auf Niederschlagsvorhersagen genau quantifizieren zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Dr. Galina Dick