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Ein neuer Mechanismus für Produkttests à la Consumer Reports, Stiftung Warentest und Co. – Erweiterung auf eine langfristige Perspektive mit endogenem Preis und endogener Qualität sowie unbekannter Qualitätsverteilung

Antragstellerin Dr. Ulrike Vollstädt
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418290340
 
Verkäufer sind oft besser über ihre Produktqualität informiert als Käufer. Um diese symmetrische Information zu reduzieren und Käufer zu unterstützen, gibt es Produkttestorganisationen wie Consumer Reports (USA) oder Stiftung Warentest (Deutschland). Diese Organisationen veröffentlichen zwar glaubwürdige, aber nicht unbedint optimale Informationen. Aufgrund beschränkter Testkapazitäten müssen bestimmte Produktmodelle (z.B. bestimmte Smartphonemodelle) für einen Test ausgewählt werden. Stiftung Warentest wählt beispielsweise für einen Test hauptsächlich die Produktmodelle aus, die am häufigsten gekauft werden, mit der Begründung, dass sich Käufer für genau diese Produktmodelle am meisten interessieren würden. Es ist jedoch möglich, dass es unter den nicht getesteten Produktmodellen welche gibt, die die getesteten dominieren, also z.B. bei gleicher Qualität günstiger sind.Wir schlagen einen neuen, kapazitätsneutralen Mechanismus vor, um Produktmodelle für einen Test auszuwählen. Unser Mechanismus gibt Verkäufern die Möglichkeit, sich mit einem Produktmodell bei der Testorganisation unter Angabe von Preis und Qualität zu bewerben. Die Produkttestorganisation wählt dann unter den Bewerbern entsprechend eines vorher festgelegten Algorithmus die zu testenden Produktmodelle aus. In einer ersten experimentellen Studie (Vollstädt, Brendel, Ehses-Friedrich, mimeo) haben wir zwei grundlegende Fälle verglichen: den aktuellen Mechanismus von Stiftung Warentest und unseren neuen Mechanismus. Diese erste Studie zeigt, dass unser Mechanismus zu Produkttests führt, die mehr Informationen zu nicht-dominierten Produktmodellen enthalten. Davon profitieren sowohl Käufer als auch bestimmte Verkäufer.Diese ersten Ergebnisse sind einerseits sehr vielversprechend. Andererseits hängen sie von mehreren starken Annahmen ab. Das Ziel des vorliegenden Projektantrages ist es, schrittweise die externe Validität der ersten Ergebnisse zu erhöhen, indem zwei grundlegende Annahmen gelockert werden. In Projekt 1 plane ich, die Annahme zu lockern, dass Preis und Qualität exogen vorgegeben sind. Wird unser neuer Mechanismus auch in einem dynamischen, langfristigen Spiel besser funktionieren, in dem Preis und Qualität endogen sind? Wird unser neuer Mechanismus auch dazu führen, dass sogar bessere Produktmodelle (z.B. günstigere bei gleicher Qualität) angeboten werden? In Projekt 2 plane ich, die Annahme zu lockern, dass Käufer und Verkäufer wissen, wie die Produktqualität verteilt ist. Diese Annahme wurde in allen verwandten Studien und auch in unserer ersten Studie getroffen, gilt jedoch in der Realität weder für alle Käufer noch für alle Verkäufer. Wird unser neuer Mechanismus auch dann besser funktionieren, wenn Käufer und Verkäufer die Qualitätsverteilung nicht kennen?
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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