Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Bedeutung erneuerbarer Energien für lokale Selbstregelungen in China

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391467173
 
Das Teilprojekt untersucht lokale Selbstregelungen in China im Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energien. Ausgangspunkt sind der rasche Ausbau erneuerbarer Energien. Mit diesem Ausbau (‚Energiewende‘) geht – technisch bzw. physikalisch bedingt – eine dezentralere Energiegewinnung und damit eine Herausforderung für das bestehende Energiesystem einher. Der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien und die dezentrale Energiegewinnung zusammen konstituieren auf lokaler Ebene Räume schwacher Staatlichkeit im Sinne der Forschungsgruppe.Vor diesem Hintergrund untersucht das Teilprojekt, wie die Möglichkeiten lokal aufgegriffen werden, die mit dem staatlich gewollten, aber vom Zentralstaat auf lokaler Ebene im Detail nicht steuerbaren Ausbau erneuerbarer Energien verbunden sind. Wie wird die Nutzung organisiert und wie gegebenenfalls mit Schwierigkeiten oder Zielkonflikten umgegangen? Welche Liminierungen entstehen hierdurch und welche werden verfestigt? Das Projekt unterscheidet sich von anderen Untersuchungen zum chinesischen Energiesektor oder zur chinesischen Umweltpolitik dadurch, dass es die lokale Ebene nicht auf Implementierungserfolge oder -versagen untersucht, sondern die Selbstregelungen in den Mittelpunkt stellt, die aus den Veränderungen entstehen.Die Analyse der Prozesse, wie lokale Regelungen entstehen, wie sie formal oder informell ausgestaltet werden und wie sie auf das Verhältnis zwischen lokalen und staatlichen Akteuren wirken, leistet einen Beitrag zum Ziel der Forschungsgruppe, epochen- und regionenübergreifende Erkenntnisse über Selbstregelungen im Kontext schwacher Staatlichkeit zu generieren, indem sie die Auswirkungen einer gravierenden technologischen Veränderung in den Mittelpunkt der Untersuchung stellt.Theoretisch ist das Teilprojekt in der Institutionentheorie verankert und verwendet die Heuristik der Mehrebenen-Governance sowohl im Hinblick auf das Verständnis des chinesischen Politiksystems wie auch im Sinne der Literatur zum Transitionsmanagement, in dem die Bedeutung von (lokalen) Nischen für Politikinnovationen hervorgehoben wird. Das Teilprojekt umfasst zwei Promotionsprojekte, die empirische Untersuchungen in je zwei Regionen (Jiangsu, Chongqing) durchführen werden. Die Feldforschung erfolgt zeitlich parallel, aber mit unterschiedlichen Analyseschwerpunkten. Die Antragstellerin betreut die Promotionsprojekte und trägt mit einer vergleichenden Analyse der Fallstudien und mit Erkenntnissen aus einem weiteren DFG-Projekt einerseits zur Theoriebildung der Forschungsgruppe, andererseits zur Einbettung der Ergebnisse in die Transitionsforschung bei.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung