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Abschließende Bearbeitung und Publikation der wikingerzeitlichen Grabfunde von Haithabu, Kr. Schleswig-Holstein
Antragsteller
Professor Dr. Claus von Carnap-Bornheim
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 41795857
Zwischen 1796 und 1970 wurden in und in unmittelbarer Nähe des wikingerzeitlichen Handelsplatzes Haithabu bei Schleswig etwa 1300 Gräber ausgegraben. Die Grabfunde datieren in den Zeitraum vom 8. bis in das Ende des 10. Jahrhunderts und stammen hauptsächlich von zwei größeren Gräberfeldern: dem sogenannten Flachgräberfeld innerhalb des Halbkreiswalles mit 320 katalogisierten Gräbern und dem sogenannten Südgräberfeld südlich des Halbkreiswalles mit 969 untersuchten Bestattungen. Das umfangreiche Fund- und Befundmaterial hat Ute Arents in ihrer Dissertation „Die Grabfunde von Haithabu bearbeitet und 1992 an der Universität Kiel eingereicht. Bisher war es jedoch noch nicht möglich, diese Abhandlung zu publizieren. Die Arbeit von Ute Arents gliedert sich in einen beschreibenden und auswertenden Text und einen das Fund- und Befund material vorlegenden Katalog- und Tafelteil. In dem Textteil werden ausführlich die Forschungsgeschichte der einzelnen Gräberfelder und die Grabbeigaben behandelt. Hingegen werden Bestattungssitten sowie Struktur und Belegungsabfolge der Gräberfelder weniger umfassend untersucht. Auch mögliche Aussagen zur demographischen, sozialen und ethnischen Gliederung der wikingerzeitlichen Bevölkerung von Haithabu und deren Glaubensvorstellungen werden abschließend nur ansatzweise erarbeitet. Nicht in die Betrachtung einbezogen wurde bisher das Verhältnis von Siedlung und Gräberfeld. Mit Hilfe der DFG-Sachbeihilfe soll das vorliegende Manuskript von U. Arents durch Frau Dr. S. Eisenschmidt zum einen auf den aktuellen Forschungsstand gebracht, zum anderen die nur unzureichend behandelten Fragestellungen ausführlicher berücksichtigt werden. Die Publikation der Arbeit wird als Monographie, die unter den Namen Arents u. Eisenschmidt erscheinen soll, in der Reihe „Ausgrabungen in Haithabu erfolgen. Die Ergänzungen werden im Text durch S.E. gekennzeichnet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen