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Die Evolution von komplexen Textmustern: Entwicklung und Anwendung eines korpuslinguistischen Analyseverfahrens zur Erfassung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417702242
 
Ziel des beantragten Projekts ist die Ermittlung geeigneter Indikatoren für historischen Textmusterwandel anhand einschlägiger Textsorten der Gebrauchsliteratur der jüngeren Sprachgeschichte (Presse- und Erbauungsschrifttum). Trotz ihrer sprachhistorischen Bedeutung erfolgten Untersuchungen zum Textmusterwandel der betrachteten Textsorten bislang nur auf sehr schmaler Materialgrundlage. Deshalb soll ein im Rahmen eigener Vorarbeiten entworfenes Modell zur Erfassung von Textmusterwandel systematisch korpusbasiert erprobt und weiterentwickelt werden.Das hier zugrundeliegende mehrdimensionale Modell bezieht die Ergebnisse der bisherigen textlinguistischen Forschung ein, die sprachliche Indikatoren zur Charakterisierung einzelner Textsorten (etwa bevorzugte grammatische Strukturen) ermittelt hat. Die vorgeschlagenen Indikatoren sollen im Projekt an einer breiten Materialgrundlage überprüft und ergänzt werden; das Modell soll dabei so operationalisiert werden, dass automatische und manuelle Textanalyse sowie quantitative und qualitative Auswertung ineinandergreifen und sich wechselseitig informieren.Die Mehrdimensionalität von Texten, unterteilbar in die textstrukturelle, thematische, soziale und stilistische Dimension, wird dabei auf das Vorliegen musterhafter Ausprägungen hin untersucht. Da diese Ausprägungen zum Teil von der textlichen Oberfläche aus ermittelbar sind, kann dabei auf Analyseergebnisse computerlinguistischer Software zurückgegriffen werden. Zur Erschließung weiterer Muster, die bislang nicht zuverlässig durch automatische Verfahren bestimmt werden können (insbesondere für historische Textsorten), ist zudem eine manuelle Annotation vorgesehen. Die Ergebnisse der statistischen Auswertung werden in Bezug auf die Quellen qualitativ interpretiert, im Gegenzug werden die qualitativ durchgeführten manuellen Annotationen an quantitative Methoden rückgekoppelt.Mit den Textsorten des Presse- einerseits und des Erbauungsschrifttums andererseits werden zwei verschiedene Genres thematisiert, die sich in den jeweiligen Untersuchungszeiträumen an einen breiten Kreis von Rezipienten richteten. Durch die Verschiedenheit der untersuchten Korpora sind zuverlässige Aussagen zu Erscheinungsformen des Textmusterwandels möglich. Dieser Überblick erlaubt wiederum eine profunde Einschätzung, inwieweit das genutzte Modell und das gewählte Analyseverfahren auf andere Textgruppen übertragen werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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Textvergrößerung und Kontrastanpassung