Detailseite
Projekt Druckansicht

GRK 2573:  Das inflammatorische Tumorsekretom: Vom grundlegenden Verständnis zu neuen Therapien

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416910386
 
Die Entstehung von Tumoren und das Tumorwachstum werden maßgeblich durch Interaktionen zwischen Tumorzellen und nicht malignen Zellen, wie Immunzellen, Fibroblasten und Adipozyten bestimmt. Die nicht malignen Zellen werden in das Tumorgewebe rekrutiert und tragen zur Bildung eines tumor-fördernden Mikromilieus (TME) bei. Die Interaktion zwischen Tumorzellen und nicht malignen Zellen innerhalb des TME wird durch direkte Zell-Zell-Interaktionen und durch sekretierte Faktoren wie lösliche Mediatoren und extrazelluläre Vesikel (EVs) vermittelt, die zusammen als Tumorsekretom bezeichnet werden. In jüngster Zeit wurde die Bedeutung des Tumorsekretoms für die Pathogenese maligner Erkrankungen beschrieben. Somit ist das Sekretom eine vielversprechende Quelle für potentielle Biomarker und neue therapeutische Zielstrukturen. Die Zusammensetzung und der Einfluss der Komponenten des Sekretoms auf die Interaktion von Tumorzellen und Wirtszellen sind jedoch nur ansatzweise verstanden. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Förderperiode werden NF-κB-vermittelte und p53-regulierte molekulare Mechanismen erfasst, die die Zusammensetzung des Sekretoms regulieren. Hierbei werden lösliche Proteine, Metabolite und EVs, die die Plastizität von tumor-assoziierten Zellen im TME modulieren, untersucht. Alle Projekte unteruchen die Zusammensetzung des Sekretoms und die Auswirkungen auf Zellen im TME in verschiedenen Tumorentitäten. Die Besonderheiten des GRK sind die Fokussierung auf humane Proben und innovative in vitro Modelle, einschließlich Organoide, sowie der Fokus auf die Rolle von EVs im TME. Unser Ausbildungsprogramm bietet eine theoretische und praktische Grundlage für die umfassende Untersuchung des Tumorsekretoms mit dem Ziel, grundlegende molekulare Mechanismen besser zu verstehen und deren translationales Potenzial zu erkennen und zu entwickeln. Wir binden Studenten der Grundlagenforschung und der Medizin früh in wissenschaftliche Projekte und das Ausbildungsprogramm ein, und unterstützen frühe wissenschaftliche Unabhängigkeit. Koordinierte theoretische und praktische Kurse sowie ein Praktikums- und Fellowship-Programm sind Teil des strukturierten Lehrplans. Methoden aus den Bereichen Omics-Technologien, Bioinformatik, bildgebende Verfahren, in-vitro-Zellkulturmodelle und Maus-Tumormodelle werden durch die beteiligten Forschungsgruppen und etablierte Core Facilities mit herausragender Expertise vermittelt. Dies soll die Erforschung zellulärer Interaktionen im TME mit Fokus auf den Beitrag des Sekretoms auf international hohem Niveau ermöglichen. Insgesamt werden diese Maßnahmen eine neue Generation von Wissenschaftlern ausbilden, die sich sowohl mit grundlegenden wissenschaftlichen Fragen als auch mit translationaler Forschung befasst. Dies wird Karrieremöglichkeiten in der akademischen Forschung und darüber hinaus in Industrie, Management oder der Gesellschaft eröffnen.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Philipps-Universität Marburg
Beteiligte Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung