Detailseite
Territoriale Raumbild(n)er. Historische Landschaftsbezüge als politische Herausforderung.
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Kost
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416794929
Räume unterliegen kontinuierlichen Veränderungen. Sie sind von gesellschaftlichen Interaktionen, Wissensordnungen und Machtstrukturen geprägt. Landschaft kann in diesem Kontext als ein kultureller Code verstanden werden. Die im Prozess der Wahrnehmung und Gestaltung von Räumen (implizite) Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart im Kontext des Handelns produziert und reproduziert kollektive, raumbezogene Erinnerungen und formt ein kulturelles (regionales) Gedächtnis. Wahrnehmung, Verhalten, Sprache und Kommunikation sind aber nicht einfach vorhanden, sondern basieren auf bestehenden Wissensordnungen, die das jeweilige Tun beeinflussen. Einstellungen und Werte werden produziert und reproduziert, gesellschaftliche Diskurse strukturiert, Wissensordnungen hergestellt, etabliert und gesichert. Darin enthalten ist eine hin und her pendelnde Rekursivität sowohl zwischen Sprache, Imagination und Praktiken als auch zwischen Geschichte und Gegenwart, Gesellschaft und Individuum sowie Raum und Zeit. Regionale Gedächtnisse können als Katalysatoren für raumpolitisches Handeln verstanden werden, die durch die Verknüpfung von Ort, Geschichte, Strukturen, Institutionen, Erfahrung und Erinnerung raumpolitisches Handeln ermöglichen oder verhindern. Ihr implizites Vorhandensein wird in der Gesellschaft bzw. in der Planung selten reflektiert und in den meisten Fällen als gegeben hingenommen. Wann, wie und warum kulturhistorische Repräsentationen von Raum im Kontext von Planung allerdings Geltung erlangen, ist explizit bisher wenig untersucht worden. Hier setzt das Forschungsprojekt an und untersucht, welche Raumbilder der Vergangenheit wie in das Heute hineinwirken, in welchen Kontexten diese Raumbilder rezipiert oder aktiviert werden (Politik, Wirtschaft, Gesellschaft) und inwiefern die daraus entwickelten mentalen Raumkonstruktionen und deren Raumstrukturen zu Formen des Ein-, Aus- und Abgrenzens führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Hiram Kümper