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Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung von Plakaten/Flugblättern aus der Plakatsammlung des Stadtarchivs Braunschweig aus dem Zeitraum 1848 bis 1933

Antragsteller Dr. Henning Steinführer
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415766646
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Stadtarchiv Braunschweig hat im Rahmen eines DFG-Projektes Plakate und Flugblätter aus dem Zeitraum von 1848 bis 1933 digitalisiert, vertieft erschlossen und konservatorisch bearbeitet. Zudem wurden die Scandaten in das Digitale Langzeitarchiv (DILA) des Stadtarchivs überführt, um diese dauerhaft zu sichern. Der insgesamt 794 Einzelstücke (mit 968 Einzelseiten) umfassende Bestand kann online auf den folgenden Seiten der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und des Archivportals-D eingesehen und recherchiert werden. Die bearbeiteten Plakate und Flugblätter sind Dokumente, die durch ihren Aushang oder die Verteilung für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Sie dienten der Bevölkerung zur Information für administrative, kulturelle, politische und propagandistische Zwecke in einer Zeit, als das gedruckte Wort und gezeigte Bild die einzige Möglichkeit der öffentlichen Kommunikation war. Der Großteil der Archivalien ist in Zusammenhang mit den in Braunschweig abgehaltenen Wahlen und Volksabstimmungen sowie zu politischen Versammlungen und Kundgebungen von Parteien, Verbänden und Gewerkschaften aus der Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) entstanden. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt der Kollektion bilden Plakate und Flugblätter aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (1914-1918) und der Novemberrevolution (1918-1919). Einige wenige Stücke stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1848-1898). Typische Beispiele aus der Sammlung sind neben amtlichen Bekanntmachungen, Anordnungen und Aufrufen öffentlicher und militärischer Stellen auch Plakate zu Partei- und Wahlveranstaltungen sowie Wahlpropaganda. Für den Ersten Weltkrieg und die Zeit der Novemberrevolution 1918/1919 überwiegen Verlautbarungen der örtlichen Behörden zur materiellen Versorgung der Bevölkerung, u.a. mit Lebensmitteln sowie Anweisungen der militärischen Behörden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Zudem sind zahlreiche Aufrufe zu Kriegsspenden und Kriegsanleihen vorhanden. Die Plakatsammlung des Stadtarchivs Braunschweig birgt erhebliches Potential für die Wissenschaft und Forschung. Die Besonderheit der nun online einsehbaren Kollektion zeichnet sich dadurch aus, dass für die Zeitspanne vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende der Weimarer Republik (1914-1933) eine sehr dichte Überlieferung an Plakaten und Flugblättern mit sehr vielfältigen Text- und Bildinhalten vorliegt. Bei den rund 400 Plakaten und Flugblättern, die in der Stadt und Umgebung von Braunschweig entworfen und gedruckt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei etlichen Plakaten um einmalige, unikale Einzelstücke handelt. Der digitalisierte Bestand ermöglicht der Forschung vergleichende Untersuchungen von ähnlichen Sammlungsbeständen in Archiven, Bibliotheken und Museen. Zudem könnten die Archivalien für wissenschaftliche Arbeiten und Forschungen zu anstehenden Jubiläen und Gedenktagen, die auf zeithistorische und politische Ereignisse aus der Epoche der Weimarer Republik Bezug nehmen, relevant sein.

 
 

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