Detailseite
Zukunftsfähige Altenpflege. Sozialethische Reflexionen zu Bedeutung und Organisation personenbezogener Dienstleistungen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Emunds; Professor Dr. Jonas Hagedorn; Professorin Dr. Marianne Heimbach-Steins; Dr. Eva Hänselmann
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415334229
Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, menschenwürdige Pflege für die wachsende Zahl hochbetagter Menschen zu gewährleisten, bedarf einer komplexen Verantwortungskooperation zwischen unterschiedlichen Akteuren in Gesellschaft und Staat. Ziel des sozialethischen Forschungsprojekts ist es, ausgehend von den notorischen Defiziten und Problemanzeigen im System der Altenpflege zu klären, wie künftig personenbezogene Dienstleistungen organisiert werden sollen, um quantitativ zureichende und qualitativ hochwertige Pflege sowie gerechte Arbeitsverhältnisse für die Dienstleister*innen zu realisieren. Formen und Modelle der personellen und institutionellen Kooperation unter Einbezug der Möglichkeiten technischer Assistenz/Sensorik (Digitalisierung) sowie Varianten der sozialen Absicherung der Dienstleister*innen werden erhoben und sozialethisch reflektiert. Zu Modellprojekten in Deutschland sowie im Rahmen eines internationalen Vergleichs (Deutschland, Dänemark, Schweiz) werden Literaturstudien, Dokumentenanalysen und qualitativ-empirische Untersuchungen durchgeführt. Die Analyse und ethische Reflexion der Care-Strukturen erfolgt auf drei Ebenen: der institutionellen, der organisationalen und der Interaktionsebene. Die – anerkennungstheoretisch grundgelegte – sozialethische Kriteriologie folgt einer Rechtesemantik (Pflegebedürftigen-, Erwerbstätigen- und Angehörigenrechte) und einer Gerechtigkeitssemantik (Verteilungs-, Geschlechter-, Generationen-, (sozial-)räumliche und internationale Gerechtigkeit). Auf Basis dieser Ergebnisse werden normative Grundstrukturen einer Gesellschaft, die Sorgearbeit gerecht organisiert („Verfassungsregeln für eine sorgende Gesellschaft“), und eine sozialethische Kriteriologie für die Organisation von personenbezogenen Dienstleistungen im Feld der Altenpflege ausgearbeitet sowie Richtungshinweise für pflege- und arbeitspolitische Reformen formuliert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen