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Neue Sakralräume am Beispiel „Räume der Stille“

Antragstellerin Dr. Kim de Wildt
Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387623040
 
In dem hier vorgestellten Programm wird untersucht, welche neue Sakralbauformen und Sakralbaukonzeptionen in der sich im Umbruch befindenden Gesellschaft eine Rolle spielen und worin diese Rolle besteht (z.B. Konfliktpotential, Ausdrucksform einer säkularen Sakralität oder als eine Form des Überschreitens langlebiger Dichotomisierungen (z.B. sakral/profan, Sakralraum/Weltlicher Raum)). Werden Räume der Stille betrachtet als "Konkurrenten" der Kirchen? Oder als zusätzlich ergänzendes spirituelles Raumangebot neben bestehenden Raumangeboten? Als eine mögliche neue Nutzungsoption für bedrohte Kirchen? Dieses Teilprojekt stellt die Frage, wie die Vielfalt an neuen Sakralräumen und die Entwicklungen in der Gesellschaft (Entkirchlichung, religiöser Vielfalt, Individualisierung) sich zueinander verhalten. Gibt es hier Unterschiede zwischen den Räumen Aachen und Leipzig oder im internationalen Vergleich in Bezug auf Nutzung, Bedeutungszuschreibung und Gestaltung? Wie entstehen solche Räume, aus welchem Bedürfnis sind sie entstanden? Befriedigen sie diese Bedürfnisse? Wer sind die Initiatoren solcher Initiativen? Dienen sie z.B. vornehmlich Muslimen, um geeignete Gebetsräume innerhalb öffentlicher Anstalten für die Erfüllung der täglichen Gebetspflicht zur Verfügung zu haben, oder dienen sie dem Bedürfnis kirchenferner Menschen, um individuell ihre eigene Spiritualität zu erleben? Welche Potenziale für die Entwicklung von Räumen der Stille bieten sich an bei Kirchenumnutzungen? Welchen Erfordernissen sollten Räume der Stille genügen, um Begegnungsräume zu sein, und was trägt andererseits zu deren Konfliktpotenzialen bei? Gibt es Kompromissbereitschaft in Konfliktsituationen, oder handelt es sich bei solchen Räumen der Stille vielmehr um "monoreligiöse Sakralräume 2.0" und weniger um interreligiöse Begegnungsräume? Sind Räume der Stille Utopien oder Heterotopien: idealtypische Sakralräume oder Kompromissräume in einer Zeit auf der Suche nach sich selbst?
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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