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Das Habitat langsamer Erdbebenphänomene in der Hikurangi Subduktionszone
Antragsteller
Dr. Andre Hüpers
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 408178707
Subduktionszonen, an denen eine ozeanische Platte unter eine angrenzende kontinentale Platte subduziert wird, sind die tektonisch aktivsten Gebiete der Erde. In der letzten Dekade hat unser Wissen über die Aktivität von Störungszonen in diesem Bereich durch die fortschreitende Entwicklung seismologischer und geodätischer Instrumente rapide zugenommen. Zu den neuen Entdeckungen gehören sogenannte langsame Erdbeben bei denen Versatze über Monate andauern können. Die geologischen Faktoren für dieses Verhalten von Störungszonen sind weitestgehend unbekannt. IODP Expedition 375 beprobt deshalb die Hikurangi Subduktionszone, die durch wiederholtes Auftreten von langsamen Erdbeben gekennzeichnet ist. Vor der nördlichen Pazifikküste von Neuseeland werden dazu jeweils 2 Bohrungen des sedimentär-krustalen Eintrags und auf dem Anwachskeil abgeteuft. An letzteren 2 Lokationen ist mit Fluidmigration aus dem Bereich der Hauptstörung zu rechnen an dem langsame Erdbeben vorkommen. Im Rahmen dieser Studie sollen Gesteins-Wasser-Wechselwirkungen untersucht werden, um einen Einblick in das Habit langsamer Erdbeben zu bekommen. Die geplante Analytik umfasst die Bestimmung der Porenwasserzusammensetzung, Gesteinszusammensetzung sowie Bor und Lithium-Isotopenzusammensetzung ausgewählter Fluid- und Gesteinsproben. Zusätzlich sind hydrothermale Kompaktionstests geplant, um den Temperatureinfluss auf die Wechselwirkung einzuengen. Im Zusammenspiel mit numerischen Modellierungen soll so das räumliche Auftreten von Diagenese und Fluidmigration entlang der Hauptstörung bestimmt und deren Einfluss auf die Hydromechanik langsamer Erdbeben untersucht werden.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme