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Reeducation Revisited: Transnationale und kulturvergleichende Perspektiven auf die Nachkriegszeit in den USA, Japan und Deutschland
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Katharina Gerund; Professorin Dr. Heike Paul; Professor Dr. Fabian Schäfer
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407542657
Im Mittelpunkt des Projekts stehen kulturwissenschaftliche und kulturvergleichende Perspektiven auf verschiedene Aspekte der Reeducation-Politik in Deutschland und Japan sowie die Herausarbeitung von transnationalen Verschränkungen und wechselseitigen Beziehungen in den Bereichen Kultur, Massenmedien und Zivilgesellschaft. Über die multidirektionalen Auswirkungen, Einflüsse und Rückkopplungen zwischen USA-Japan, USA-Deutschland und Japan-Deutschland wird der Blick auf die doppelte Perspektivierung der Reeducation gelenkt, die sich sowohl nach innen als auch nach außen richtet und entsprechend in verschiedene Begründungszusammenhänge und Legitimationsdiskurse eingebunden ist. So lässt sich z.B. an der positiven Selbstpräsentation der USA als Modelldemokratie in Japan und Teilen Deutschlands auch das Bemühen um eine Entschärfung gesellschaftlicher Spannungen und gesellschaftspolitischer Probleme im eigenen Land ablesen. Die einzelnen Projekte beschäftigen sich mit Geschlechterregimen (in Reeducation- und Hollywoodfilmen sowie in japanischen Frauenzeitschriften), Diskursen um 'race' (Selbst- und Fremdrepräsentationen afroamerikanischer Soldaten, japanisch-okinawanische Identitätskonstruktionen in Zeitschriften und Autobiografien) und öffentlicher Meinungsbildung (Rundfunk und Meinungsforschung in Japan und Deutschland); sie untersuchen dabei nicht primär nur gesamtgesellschaftliche und transnationale Zusammenhänge, sondern widmen sich vor allem auch binnenkulturellen Differenzen und subnationalen Formationen. Das Hauptaugenmerk richtet sich damit auf verschiedene Vergemeinschaftungen (communities) und Institutionen sowie auf die Bedeutung der Reeducation in konkreten, durch Machtasymmetrien geprägten Kontexten. Darüber hinaus trägt das Projekt dazu bei, "comparative reeducation studies" als interdisziplinäres Forschungsfeld zu etablieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen