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Microglia/Myeloid System in Angst und Depression
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Susanne A. Wolf
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407530837
Unter Verwendung des angeborenen Angst / Depressions-Mausmodells haben wir kürzlich beobachtet, dass eine genetische Prädisposition für Hyperanxiety und komorbide Depression mit Anzeichen einer erhöhten Neuroinflammation / Mikroglia-Aktivierung und einer reduzierten Hippocampus-Neurogenese verbunden ist. Parallel dazu haben frühere präklinische und klinische Studien die Beteiligung des myeloiden Systems (CCR2 + Ly6Chi-Zellen) bei Depressionen gezeigt. Es ist jedoch noch zu untersuchen, ob angeborene Ängstlichkeit und komorbides depressionsähnliches Verhalten i) mit einer Veränderung des peripheren myeloiden oder des Immunsystems des Gehirns in einem frühen Lebensstadium assoziiert sind, was später das abweichende Verhalten vermittelt oder unterstützt und ii) ob die Modulation von peripheren und neuro-inflammatorischen Mechanismen unter Verwendung von Mikroglia / Myeloid-Stimulatoren / Inhibitoren das abweichende Verhalten verhindern und die Neurogenese stimulieren kann, wenn sie in einem frühen und / oder späteren Lebensstadium verabreicht werden.Um zugrundeliegende neuronale Mechanismen aufzudecken, werden wir Gehirnregionen identifizieren, in denen die Aktivierung von Mikroglia mit Veränderungen der neuronalen Erregbarkeit einhergeht, und uns Kandidaten für Gehirnregionen liefern, die den Zusammenhang zwischen Hyperanxiety / Depression und einem veränderten neuroinflammatorischen System vermitteln. Wir werden ein Tiermodell mit genetischer Prädisposition für Hyperanxiety / Depressionen verwenden, bei dem nicht-pharmakologische Ansätze wie Tiefenhirnstimulation und Umweltanreicherung, aber keine pharmakologischen Standardbehandlungen zu lang anhaltenden Remissionen aufgrund von abweichendem Angst- / Depressionsverhalten führen. Wir werden analysieren, ob solche Interventionen das myeloide und / oder mikrogliale System umfassen. Diese Ergebnisse werden erste direkte Hinweise darauf liefern, ob Störungen in Myeloid- / Mikroglia-Funktionen in einem frühen Stadium der Entwicklung eine Rolle bei der Entwicklung von Hyperanxiety / Depression später im Leben spielen. Darüber hinaus werden wir untersuchen, ob und wie Mikroglia / Myeloid-Inhibitoren / Stimulatoren als Antidepressiva wirken könnten und somit neue Alternativen für therapeutische und möglicherweise präventive Strategien bieten. Schließlich könnten die Ergebnisse dazu beitragen, zu charakterisieren, ob verschiedene Komponenten innerhalb des Myeloid / Mikroglia-Systems als Biomarker zur Vorhersage des Behandlungserfolges verwendet werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Kooperationspartner
Professor Dr. Nicolas A. Singewald