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Auswirkungen einer Helmintheninfektion während der Schwangerschaft auf die Vitamin D Regulation und das frühkindliche Immunsystem (HELMVIT)

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405024551
 
Expositionen während der Schwangerschaft wirken sich in utero auf die Entwicklung nicht übertragbarer Krankheiten (NCD) wie Allergien bei den Kindern im späteren Leben aus. Daher könnte die Identifizierung der Faktoren, die bei der fetomaternalen Wechselwirkung eine wichtige Rolle spielen, Möglichkeiten zur frühzeitigen Diagnose und damit zur Prävention darstellen. Chronische Infektion mit dem Helminthen Schistosoma mansoni, dem Erreger der Bilharziose, während der Schwangerschaft unterdrückte in einem experimentellen Modell die allergischen Immunantworten bei den Nachkommen. Das HelmVit-Konsortium hat sich daher zum Ziel gesetzt, den Einfluss chronischer Infektionen während der Schwangerschaft auf Vitamin D und andere immunologisch relevante Biomarkern wie Zytokinen und Antikörpern zu untersuchen. Weitere Indikatoren für ein mögliches mütterliches Immunpriming sind Veränderungen in der zellulären Zusammensetzung der Nabelschnurblutzellen, die von Stamm- bis zu adaptiven Immunzellen, sowie der plazentaren Genregulation reichen. Nach einem erfolgreichen Workshop zum Thema "Integrative approaches to Women's Health in SSA" und einer Pilotstudie, die Unterschiede in der plazentaren Genexpression und dem IgE-Antikörpertransfer zwischen Mutter-Kind-Paaren aus Gabun und Deutschland zeigte, wurden mehr als 400 Mutter-Kind-Paare erfolgreich in die HelmVit-Studie eingeschlossen. Die geplanten immunologischen Analysen werden derzeit an einem Teil der biologischen Proben (Serum, Plasma, PBMC, CBMC, Plazentagewebe) von der afrikanischen Doktorandin durchgeführt. Sie ist zudem an der TUM Graduate School eingeschrieben. Erste Ergebnisse zeigen jedoch, dass schwangere Frauen aus Gabun ausreichende Vitamin-D-Spiegel haben und diese unabhängig von parasitären Infektionen und Jahreszeiten ist. Dies ist eine wichtige Information für die öffentliche Gesundheit in Gabun, die entsprechend vom CERMEL Partner kommuniziert werden wird. Für die nächste Förderperiode planen wir: (1) Untersuchung der zugrundeliegenden Mechanismen des in gabunesischen Nabelschnurblutproben beobachteten IgE-Transfers einschließlich der Analyse von IgG-IgE-Komplexen, der VDJ-Rekombination in Nabelschnurblutzellen, der B-Zell-Entwicklung und -Aktivierung, sowie der Plazenta-Entzündung; (2) Aufbau immunologischer Kompetenzen in Gabun und Untersuchung der Zellzusammensetzung und -aktivierung sowie der epigenetischen Veränderungen in definierten Nabelschnurzellpoulationen mittels ATACSeq; (3) Nachverfolgung des Gesundheitszustandes der Kinder bis zum fünften Lebensjahr incl. Allergieanamese und Parasiteninfektionen; (4) Bewertung ihrer Immunreaktionen im Allgemeinen und auf EPI-Impfstoffe; (5) Durchführung eines Workshops zum wissenschaftlichen Austausch und zur Sensibilisierung von Gesundheitspersonal einschließlich Hebammen, jungen Forschern und anderen Akteuren und anderen Interessenvertretern für unerwünschten Schwangerschaftsausgang im Zusammenhang mit parasitären Erkrankungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Gabun
ausländischer Mitantragsteller Professor Ayola Akim Adegnika, Ph.D.
 
 

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