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Die Exhumierung Nordviktorialands und Konsequenzen für die Hebung des Transantarktischen Gebirges

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404780998
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Rekonstruktion der langfristigen Landschaftsentwicklung Nordviktorialands. Das Arbeitsgebiet bildet die pazifische Begrenzung des Transantarktischen Gebirges im Schnittbereich zwischen pazifischem antarktischen Transformrand und Westantarktischem Riftsystem. Es setzt sich aus drei Terranes zusammen: dem präkambischen kratonischen Wilson Terrane sowie den paläozoischen metasedimentären Einheiten der Bowers und Robertson Bay Terranes. Diese geologische Gliederung wird durch einen ausgeprägten geomorphologischen Kontrast zwischen hohen, tief eingeschnittenen Inland-Plateaus und einer alpinen Küstenmorphologie widerspiegelt und korreliert mit erheblich variierenden Hebungsgeschichten. Die Exhumierung des Wilson Terranes wurde in den letzten Jahren auf der Grundlage thermochronologischer und strukturgeologischer Daten und geomorphologischer Beobachtungen detailliert rekonstruiert. Diese Daten belegen die Existenz eines langlebigen sedimentären Becken auf dem heutigen Transantarktischen Gebirge, das in zwei Phasen exhumiert wurde. Beckeninversion und flächenhafte Abtragung begannen im Frühen Oligozän, gefolgt von Plateau-Hebung mit fokussierter Exhumierung und Eintalung seit dem Miozän.Das Projekt fokussiert auf die Exhumierung der Bowers und Robertson Bay Terranes und damit verbundener tektonischer Prozesse sowie die Ausbildung des Landschaftskontrasts in Nordviktorialand. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens liefern wesentliche Erkenntnisse über die Hebung des Transantarktischen Gebirges und die Entwicklung Westantarktischen Riftsystems, bieten einen neuen Interpretationsansatz für die seismische Stratigraphie der Ross Meer-Tröge, und tragen zum Verständnis des Systems Tektonik – Klima – Lithologie bei. Weitere Schlussfolgerungen beziehen sich auf den Zerfall Gondwanas zwischen Antarktis und Australien und die langfristige Klimaentwicklung der südlichen Hemisphäre. Methodisch fußt das Projekt auf strukturgeologischen Untersuchungen, geomorpho¬logischen Beobachtungen und der Beprobung von Grund- und Deckgebirgs-Gesteinen sowie spröden Strukturen während der BGR-Expedition GANOVEX XIII (2018/19). Die anschließende thermochrono¬logische Forschung umfasst Spaltspur- (FT) und (U-Th-Sm)/He Analysen an Apatiten und Zirkonen und die Modellierung thermischer Geschichten sowie eine dreidimensionale Rekonstruktion der Isothermenverteilung in der oberen Kruste.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien, Italien
Mitverantwortlich Dr. Graeme Eagles
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Maria-Laura Balestrieri; Professorin Dr. Laura Crispini; Dr. Fausto Ferraccioli
 
 

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