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Mind The Body: Eine Untersuchung über die Rolle verkörperter Interaktionen bei der Konstruktion eines minimalen Selbst im Säuglingsalter.
Antragstellerin
Ezgi Kayhan Wagner, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 402789467
In dem vorgeschlagenen Projekt wollen wir eine Längsschnittuntersuchung des durch interozeptive Empfindlichkeit operationalisierten Selbstbewusstseins im Säuglingsalter in Bezug auf die verkörperten Interaktionen mit der Bezugsperson im frühen Leben durchführen. Indem wir die Entwicklungsaspekte des Selbst über drei Zeitpunkte hinweg untersuchen, wollen wir die Frage beantworten, wie das minimale Selbst in den ersten eineinhalb Jahren des Lebens durch Interaktionen konstruiert wird. Aufbauend auf den neuesten Interpretationen des Predictive Processing Framework untersuchen wir die Hypothese, dass einer der Kernmechanismen, die Säuglingen erlauben ein dynamisches Model eines minimalen Selbt zu konstruieren, die sozialen und verkörpterten Interaktionen mit der Bezugsperson sind.Unser Vorschlag geht unser vor allem auf die folgenden Schlüsselfragen des laufenden Schwerpunktprogramms ein: In welchem Maße ist das Selbst plastisch? (z. B. Wie und in welchem Maße wird die Selbstdarstellung beeinflusst durch sensomotorische Erfahrungen, kulturelle und situative Faktoren) Welche Mechanismen und Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Agent ein Selbst entwickeln kann? (z. B. können Roboter ein Selbst entwickeln) Im ersten Arbeitspaket untersuchen wir in Längsrichtung das Selbstbewusstsein, operationalisiert durch interozeptive Empfindlichkeit, wenn das Kind 3,9 und 18 Monate alt ist. Dies wird es uns ermöglichen, die Entwicklung der interozeptiven Empfindlichkeit in den ersten eineinhalb Jahren des Lebens zu untersuchen. In drei Experimenten untersuchen wir die Verhaltens- und neuronalen Marker der interozeptiven Empfindlichkeit bei jungen Säuglingen. Im zweiten Arbeitspaket werden wir die interozeptive Empfindlichkeit der Mütter von Säuglingen untersuchen, indem wir die Verhaltens- und neuronalen Marker ihrer kardialen interozeptiven Empfindlichkeit untersuchen. Wir gehen davon aus, dass Bezugspersonen, die ihre interozeptiven Signale besser erkennen können, empfindlicher für die Bedürfnisse des Säuglings sein sollten und folglich die Umwelt berechenbarer für den Säugling machen, was die Entwicklung der interozeptiven Empfindlichkeit des Säuglings unterstützen würde.Im dritten Arbeitspaket werden wir die verkörperten Interaktionen zwischen den Müttern und ihren Säuglingen eingehend untersuchen, um die verhaltensbezogenen, physiologischen und neuronalen Mechanismen zu definieren, die zur interozeptiven Empfindlichkeit der Säuglinge beitragen und so die Bildung eines minimalen Selbst unterstützen. Um die neuronalen Aspekte des Interaktionsprozesses zu messen, werden wir eine neuartige Forschungsmethode namens Hyperscanning verwenden, bei der die Hirnaktivität zweier Menschen in einer naturalistischen Interaktion gemessen wird. Diese Methode ermöglicht es uns, die dynamische Hirnaktivität während eines Echtzeit-Interaktionsprozesses zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2134:
Das handelnde Selbst
Internationaler Bezug
Großbritannien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professorin Stefanie Höhl, Ph.D.; Professor Manos Tsakiris, Ph.D.
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Birgit Elsner