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Experimentelle Überprüfung proximater Erklärungen des Belebtheitseffekts im episodischen Gedächtnis

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 401384275
 
Aufgrund natürlicher Auslese vermehren sich hauptsächlich solche Organismen, die Eigenschaften aufweisen, welche einen Vorteil hinsichtlich des eigenen Überlebens oder der Fortpflanzung darstellen (Darwin, 1859). Daher erscheint die Annahme sinnvoll, dass sich unser Gedächtnissystem, bedingt durch evolutionäre Prozesse, so geformt hat, dass unsere Vorfahren in der Lage waren wichtige adaptive Probleme zu lösen (Nairne, 2005; Nairne & Pandeirada, 2008). Tatsächlich zeigen neuere Forschungsergebnisse, dass gewisse Kontexte im besonderen Maße das Gedächtnis fördern. Beim sogenannten Überlebensrelevanzeffekt (Survival Processing Effekt) zeigt sich ein stabiler Gedächtnisvorteil für Begriffe, welche vorher auf Relevanz bezüglich eines Überlebenskontextes einzuschätzen waren (Nairne, Thompson, & Pandeirada, 2007). Als wichtiger zugrundeliegender proximater Mechanismus des Überlebensrelevanzeffekts hat sich die Reichhaltigkeit der Enkodierung erwiesen (z.B. Kroneisen & Erdfelder, 2011). Es hat sich jedoch auch gezeigt, dass unser Gedächtnis sensibel auf gewisse Inhalte reagiert. Beim sogenannten Belebtheitseffekt (Animacy Effekt; Nairne, VanArsdall, Pandeirada, Cogdill, & LeBreton, 2013) zeigt sich ein Gedächtnisvorteil für belebte Objekte im Vergleich zu unbelebten. Dieser Effekt scheint von nicht unerheblicher Bedeutung zu sein, da sich herausstellte, dass Belebtheit sogar ein besserer Prädiktor für spätere Gedächtnisleistungen als z.B. bildliche Vorstellung, Emotionalität oder Konkretheit ist (Nairne et al., 2013). Die zugrundeliegenden proximaten Mechanismen des Belebtheitsffekts sind jedoch noch nicht eindeutig geklärt. Ziel dieses Projekts ist es die episodischen Gedächtnisprozesse, die den Belebtheitseffekt hervorrufen, näher zu erforschen. Damit soll ein tieferes theoretisches Verständnis und auch eine bessere Vorhersage der Auftretensbedingungen des Effekts ermöglicht werden. Dies ist insofern von großem Interesse, da in der Gedächtnisforschung sehr häufig Wortlisten verwendet werden, welche auch belebte Begriffe beinhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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