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Intonation und Wortstellung in der Majoritätssprache Englisch und der Heritage-Sprache Russisch bei unterschiedlichen Sprechergruppen
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Zerbian
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313607803
Das Projekt untersucht den Status nichtkanonischer Intonation hinsichtlich Syntax (d.h. Wortstellung) und Informationsstruktur (d.h. Fokus, Gegebenheit) im Sprachkontakt von Russisch als Heritage-Sprache und Englisch als Majoritätssprache. Ort der Datenerhebung sind die Vereinigten Staaten. Wir untersuchen beide Sprachen der Heritage-SprecherInnen (d.h. Russisch und Englisch) und vergleichen sie mit dem Sprachgebrauch monolingualer SprecherInnen beider Sprachen. Der konsequente Vergleich von monolingualen und bilingualen SprecherInnen aller beteiligten Sprachen vertritt einen neuen Ansatz in der Intonationsforschung in Kontaktsprachen, der aufgrund des Umfangs der notwendigen Datenerhebung in einem Verbundprojekt bestens realisierbar ist. Auch wird Intonation im formellen und informellen Sprachgebrauch untersucht. Die Literatur zeigt, dass es phonetische Korrelate von Registern gibt, so dass eine sorgfältige Kontrolle notwendig ist, um phonetische Aspekte von grammatischen klar differenzieren zu können. Ausserdem untersuchen wir Intonation in unterschiedlichen Altersgruppen, um zu einer Einschätzung hinsichtlich der Stabilität der beobachteten Muster zu gelangen.In Übereinstimmung mit dem von RUEG vertretenden Ansatz wird nichtkanonische Intonation hinsichtlich drei zentraler Fragen analysiert werden: Wie systematisch sind die beobachteten Muster in den beteiligten mono- und bilingualen Sprechergruppen (JVI: „Language Change Hypothesis“), findet sich nichtkanonische Intonation eher an der internen Schnittstelle zur Syntax oder an der externen Schnittstelle zur Informationsstruktur (JVII: „Interface Hypothesis“), und sind die nichtkanonischen Muster auf die Sprachkontaktsituation an sich zurückzuführen, auf sprachspezifischen Kontakt, oder sind sie eher eine Folge sprachinterner Dynamiken (JVIII: „Internal Dynamics Hypothesis“)? Zur Beantwortung der letzten Frage werden in Kooperation mit den entsprechenden Projekten in RUEG Vergleiche zum Majoritätsenglischen von SprecherInnen des Griechischen, Türkischen und Deutschen als Heritage-Sprachen herangezogen sowie zum Russischen von Heritage-SprecherInnen in Deutschland.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen