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Hieroglyphik und Natursprache in der deutschen und westeuropäischen Aufklärung

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470689
 
Als rätselhafte Reste eines unbekannt gewordenen Wissens stellen die Hieroglyphen eine Herausforderung für die Aufklärung dar. Im Zusammenhang mit den zeitgleich diskutierten Theorien über Natursprache gewinnen sie zudem eine anthropologische Dimension: Hieroglyphik und Natursprache rücken in das Zentrum neuer, historischgenetisch argumentierender Kulturentstehungstheorien. Das im 18. Jahrhundert breit erkennbare Interesse an Hieroglyphik und Natursprache erklärt sich aus einer dreifachen Engfuhrung beider Bereiche, die sich z. Teil aus diesem übergreifenden kulturtheoretischen Interesse der Aufklärung begründen lässt. Es verschränken sich die Zeitbezüge von Gegenwart und Urzeit, und es entsteht die Frage nach der Differenz von Kultur und Natur in der Menschheitsgeschichte. Methodisch ergibt sich - drittens - ein Streit um spekulative bzw. wissenschaftliche Re- Konstruktion und Sinn-Erschließung. Insofern damit auch das zeitgenössische Spannungsverhältnis von offener Kommunikation und Geheimnis (Kommunikationslatenz) aufgerufen wird, kommt für die Forschung auch das Verhältnis von Aufklärung und Esoterik in den Blick, zumal dort, wo sich beide Bereiche berühren. Mit dem Verhältnis von Hieroglyphik, Natursprache und Aufklärung werden daher notwendigerweise Grundfragen des Zusammenhangs von Esoterik und Aufklärung aufgenommen und untersucht. Der Hieroglyphik- und Natursprachen-Diskurs involviert die unterschiedlichsten Wissens- und Forschungstraditionen in verschiedenen Ländern und wird in verschiedenen europäischen Sprachen, v.a. des westeuropäischen Raumes geführt. Seine Erforschung im Panorama des 18. Jahrhunderts erfordert daher eine komparatistische Perspektive. Die Untersuchung konzentriert sich auf italienische, englische, französische und deutsche Schlüsseltexte.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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