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Bestimmung langzeitlicher Bewegungsraten im Falten- und Überschiebungsgürtel des nördlichen Zagrosgebirges (Kurdistan-Region, Irak) mithilfe von tektonischer Geomorphologie, struktureller Modellierung und OSL-Datierung
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393274947
Die autonome Region Kurdistan im Norden Iraks beinhaltet den nordwestlichen Abschnitt des Zagros-Gebirges, eines Falten- und Überschiebungsgürtels, der sich infolge der Konvergenz der Eurasischen und der Arabischen Platte bildete. Die gegenwärtigen, aus GPS-Daten abgeschätzten Konvergenzraten zwischen diesen beiden Platten belaufen sich auf ca. 16 bis 22 mm a-1, wovon etwa 10 mm a-1 innerhalb des Zagros-Gebirges aufgenommen werden. Der irakische Abschnitt des Zagros-Gebirges stellt den bei weitem am wenigsten erforschten Teil dieses Gebirges dar. Dabei finden sich gerade dort zahlreiche Hinweise auf tektonisch induzierte Landschaftsänderungen während des Quartärs, wie z.B. Trockentäler und Systeme von Flussterrassen, welche auf Oberflächenhebung im Einflussbereich störungsgebundener Faltenstrukturen hindeuten. Das Zielgebiet für die von uns avisierten Forschungsarbeiten liegt um den Greater Zab Fluss und seine Zubringer, welche das nordwestliche Zagros-Gebirge zwischen der Main Zagros Thrust und der frontalen Vorbergzone queren. Wir beabsichtigen die Bestimmung von Oberflächenhebungsraten entlang mehrerer störungsgebundener Strukturen. Dies soll mittels einer Analyse ihrer geomorphologischen Entwicklung in Kombination mit Altersdatierungen gehobener Flussterrassen mithilfe der Methode der optisch stimulierten Lumineszenz erreicht werden. In Verbindung mit geometrischen Modellen der störungsgebundenen Falten werden wir aus den Oberflächenhebungsraten horizontale Bewegungsraten ableiten können. Dieser Ansatz wird somit Langzeitkonvergenzraten liefern, die über Zeiträume von 10 bis 100 kyr mitteln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Kooperationspartner
Professor Dr. Frank Preusser
Mitverantwortlich
Dr. Christoph Grützner