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Woodhouse-Sakati-Syndrom: Untersuchung von Alterungsprozessen anhand einer neuen Progerie-Erkrankung

Antragstellerin Dr. Daniela Bakula
Fachliche Zuordnung Zellbiologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393041795
 
Der demografische Wandel durch eine immer älter werdene Bevölkerung stellt eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert dar. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von chronischen Erkrankungen drastisch an. Aufgrund dieser Entwicklung müssen wir unser Wissen über zelluläre Alterungsprozesse erweitern um neue Therapieansätze zu ermöglichen. Mit Hilfe einer in silico-Analyse habe ich eine neue Progerie-Erkrankung identifzieren können, welche unter dem Namen Woodhouse-Sakati-Syndrom bekannt ist. In diesem Projekt werde ich das Woodhouse-Sakati-Syndrom als Modellerkrankung verwenden, um Alterungsprozesse näher zu untersuchen. Das Woodhouse Sakati-Syndrom ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die durch eine Mutation im DCAF17 Gen verursacht wird. Die Patienten weisen eine vorzeitige Alterungssymptomatik auf, welche mit Typ-2-Diabetes, Hörverlust, Haarausfall und Neurodegeneration einhergeht. Da die zelluläre Funktion von DCAF17 bisher gänzlich unbekannt ist, bleibt unklar, wie der Verlust von DCAF17 zur vorzeitigen Alterung der Patienten führt. Meine bisherigen Daten zeigen, dass DCAF17 im Prozess der DNA-Reparatur involviert ist. Daher stelle ich die Hypothese auf, dass der Verlust von DCAF17 zu einer erhöhten Genominstabilität führt, einhergehend mit einer metabolischen Dysbalance. Zur Untersuchung dieser Hypothese werde ich die Auswirkungen eines Funktionsverlustes von DCAF17 in einem Mausmodell sowie in neuronal differenzierten humanen embryonalen Stammzellen untersuchen. Unter anderem wird die Funktion von DCAF17 in DNA-Reparaturmechanismen näher untersucht werden. Außerdem werden Transkriptom-, Metabolom- und Proteomanalysen herangezogen, um die Funktion von DCAF17 zu charakterisieren. Somit soll die Kombination von modernsten in silico-, in vitro- und in vivo-Methoden dazu beitragen Mechanismen des Alterungsprozesses besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Dänemark
 
 

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