Schleiermacher als Exeget von Paulus und Johannes. Kritische Vorlesungsedition und theologische Erkundung.

• Antragsteller: Professor Dr. André Munzinger; Professor Dr. Enno Edzard Popkes
• Fachliche Zuordnung: Evangelische Theologie
• Förderung: Förderung von 2018 bis 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390540137

In diesem Vorhaben werden zwei exegetische Vorlesungen Friedrich Schleiermachers zu Johannes und Paulus ediert und erörtert. Damit soll das gegenwärtige Schleiermacher-Bild in einer wesentlichen Hinsicht erweitert und ergänzt werden. Von den gut einhundertfünfzig Vorlesungen, die Schleiermacher an den Universitäten in Halle an der Saale und in Berlin von 1804 bis 1834 gehalten hat, sind knapp die Hälfte den neutestamentlichen Schriften und ihrer Auslegung gewidmet. Die Schriften und ihre Deutung spielen für Schleiermachers Verständnis des Christentums eine grundlegende Rolle. Bisher sind dessen Vorlesungen zum Neuen Testament nicht zugänglich, auch nicht in der ersten Ausgabe der Sämmtlichen Werke. Welche Bedeutung sie für das Gesamtwerk und für die Entwicklung seiner innovativen Religionstheorie haben, konnte bisher deshalb nicht beurteilt worden. Schleiermacher steht für einen Neuansatz im Verständnis der Religion insgesamt und des Christentums im Besonderen. Er verleiht der Religion einen begrenzten, aber unabdingbaren Ort in der modernen Gesellschaft. Im Zentrum dieses neuen Zuganges steht die Theorie religiöser Erfahrung. Wie aber nach Schleiermacher moderne Religiosität auf ihre heiligen Schriften in historisch-kritischer Weise zurückgreifen kann, ist weniger bekannt. Seine hermeneutische und exegetische Praxis ist deshalb von großem Gewicht. Ziel dieses Projektes ist es, exemplarische Vorlesungen erstmals zugänglich zu machen und ihre Relevanz zu erörtern. Die Bedeutung der Vorlesungen wird im Zusammenhang des Gesamtwerkes Friedrich Schleiermachers in der Form von Studien, Tagungen und möglichen Qualifikationsschriften zu erörtern sein.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen