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Bedeutung der frühen häuslichen und außerhäuslichen Lernumwelt für die kindliche Entwicklung (ViVAplus)

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390333884
 
Die ersten Lebensjahre eines Kindes stellen die Weichen für seine weitere Entwicklung und Bildungskarriere, wobei bereits im Alter von 3 Jahren soziale Disparitäten in verschiedenen Entwicklungsbereichen sichtbar werden. Theoretischen Annahmen bioökologischer Entwicklungsmodelle folgend beeinflussen Charakteristika verschiedener Lernumwelten und die sich entwickelnden Eigenschaften des Kindes sowie seine Kompetenzen diesen Prozess. Während in den ersten Lebensjahren das häusliche Umfeld die zentrale Lernumwelt darstellt, gewinnen außerhäusliche Lernumwelten (wenn auch in unterschiedlichem Maße je nach Beginn, Umfang und Art der Betreuung) zunehmend an Bedeutung. Zwar waren die Interaktionen von kindlichen Merkmalen, häuslicher (HLE) und der außerhäuslicher Lernumwelt (ECEC) bereits Gegenstand deutscher Längsschnittstudien, jedoch ist nach wie vor kaum geklärt, wie sich dieses Zusammenspiel in den ersten Lebensjahren gestaltet und wie das die weitere Entwicklung von Kindern beeinflusst. Bestehende Befunde internationaler Studien lassen sich nur schwer auf den deutschen Kontext übertragen, da sich gesetzliche Bestimmungen zu Mutterschutz und außerhäuslicher Betreuung und somit auch die Betreuungskonstellationen von Land zu Land stark unterscheiden. Deutsche Befunde stammen lediglich aus Querschnittsuntersuchungen und sind teils veraltet, weil sich die gesetzlichen Bestimmungen für die Betreuung unter 3-Jähriger in den letzten Jahren fundamental verändert haben.Die Daten der Neugeborenenkohorte (SC1) des Nationalen Bildungspanels (NEPS) ermöglichen es, diese Forschungslücke zu schließen. Diese large-scale Längsschnittstudie startete 2012 mit 3500 Kindern im Alter von 7 Monaten. Daher enthält sie die erste von den Veränderungen der gesetzlichen Bestimmungen betroffene Kohorte von Kindern und deren Eltern. Innerhalb der 2-jährigen Dauer der 3. Phase des Schwerpunktprogramms werden die SC1-Daten der 6. Erhebungswelle veröffentlicht. Somit stehen vom ersten Lebensjahr bis zum Alter von 5 Jahren Daten zu HLE, ECEC und verschiedenen Kindmerkmalen zur Verfügung. Das laufende SPP-Projekt ViVA validiert die Erhebungen im Rahmen des NEPS und bereichert damit den Scientific Use File (SUF) insbesondere um zusätzliche Daten zu frühen Vorläuferfähigkeiten domänen-spezifischer Kompetenzen, Interaktionsverhalten und zur Qualität von HLE und ECEC. Im Folgeprojekt ViVAplus werden Daten aus NEPS SC1 und dem ViVA Projekt insbesondere für längsschnittliche Analysen von der frühen Kindheit bis kurz vor Schuleintritt herangezogen. Die Hauptziele von ViVAplus sind: (1) die genutzten Betreuungsarrangements anhand der repräsentativen Stichprobe zu beschreiben; (2) daraus solide Indikatoren zu entwickeln, die als Grundlage für die weiteren Analysen dienen (und dem SUF hinzugefügt werden); (3) die Auswirkungen von HLE und ECEC auf die kindliche Entwicklung und (4) die Interaktion von HLE, ECEC und Kindmerkmalen in diesem Kontext zu untersuchen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Mitverantwortlich(e) Dr. Manja Attig
 
 

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