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Nonverbal islamophobic discrimination in public places: a field experimental study

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung in 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390018503
 
Nicht zuletzt im Zuge der ISIS Anschläge von Paris und Berlin haben sich islamfeindliche Einstellungen innerhalb der französischen und der deutschen Gesellschaft wie in ganz Europa zu einer Herausforderung entwickelt. Islamophobie und die Diskriminierung von Muslimen sind zum Gegenstand gesellschaftspolitischer Debatten geworden und gelten weithin als hinderlich für soziale Kohäsion und Integration. In der sozialwissenschaftlichen Forschung ist Islamophobie bislang vor allem als diskursives Phänomen und Einstellungsmuster untersucht worden und die Diskriminierung von Muslimen zeigt sich vorwiegend in Umfrage- und Experimentalstudien. Obgleich diese Forschung wichtige Einblicke in die Verbreitung und die sozioökonomischen Konsequenzen von Diskriminierung bietet, wissen wir doch vergleichsweise wenig über Diskriminierung in alltäglichen Situationen der sozialen Interaktion. Diskriminierung, verstanden als ungleiche Behandlung von Menschen unterschiedlicher sozialer Kategorien, umfasst nicht nur das Vorenthalten von Ressourcen wie Arbeitsplätzen oder Wohnraum, sondern ebenso weniger direkte und wesentlich subtilere Formen nonverbalen Verhaltens, wie etwa Mimik oder Blickrichtung und -dauer, die als abschätzig oder verächtlich wahrgenommen werden können. Darauf aufbauend möchte das geplante Vorhaben zu einem besseren Verständnis islamophober Diskriminierung in der alltäglichen face-to-face Interaktion und deren individuellen wie sozialen Konsequenzen beitragen. Anhand eines feldexperimentellen Forschungsdesigns in Berliner und Pariser U-Bahn-Stationen und einem etablierten Verfahren zur Untersuchung von Hilfsbereitschaft wird das Vorhaben erstens Muster nonverbalen Verhaltens identifizieren, die spezifisch gegenüber Personen sind, die üblicherweise mit dem Islam assoziierte Kleidung tragen, wie etwa den Hijab oder die Djellaba. Das Projekt untersucht zweitens und ebenfalls anhand eines feldexperimentellen Designs, ob diese Verhaltensmuster unabhängig von der gezeigten Hilfsbereitschaft als abschätzig, verächtlich und als Ausdruck negativer Emotionen erlebt werden. Damit erweitert das Vorhaben die existierende Forschung substantiell um Einblicke in die sozial-interaktiven Dynamiken von Islamophobie und der Diskriminierung von Muslimen und potenziell auch von anderen, mit negativen Vorurteilen besetzten Minderheiten. Die Strategien der öffentlichkeitswirksamen Verbreitung der Befunde, unter anderem in Zusammenarbeit mit Theaterschaffenden, kann zudem dazu beitragen, Menschen für islamophobe Diskriminierung zu sensibilisieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Dr. Martin Aranguren
 
 

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