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Bronzeverarbeitung in der Ostseeprovinz. Archäologische und experimentelle Studien zur Produktion und Verwertung von Metallen im bronzezeitlichen Estland.

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389172188
 
Das Projekt zielt auf den Abschluss der seit 2018 laufenden Untersuchungen zur Produktion und Verwertung von Metallen im bronzezeitlichen Estland. Nach absolvierter Ausgrabung eines Bronzegießerareals in Asva (Ostseeinsel Saaremaa) beschränken sich die archäologisch-auswertenden Arbeiten nun auf die Funde des Gießerplatzes. Materialanalysen an den archäologischen Gießerfunden (Bronzen, Gussformen) und begleitende Gussexperimente suchen nach weiterführenden Antworten zur Recyclingpraxis (Bronzeschrott als Ressource) und technisch-logistischen Organisation (chaîne opératoire) des im Ostbaltikum noch immer unzureichend erforschten Bronzehandwerks. Ergänzende Messungen und Daten an archäologischen Funden und Repliken neuer Guss-Serien gehen der zentralen Frage nach den in Asva und anderen Plätzen massenhaft produzierten Ringobjekten weiter auf den Grund. Zu Fragen der Gusstechnik und den Qualitätsparametern werden auch einige Ringbronzen aus schwedischen und lettischen Hortfundkontexten untersucht. Handelt es sich um Zwischenprodukte (Barren) im Bronzekreislauf oder Ringschmuck im Gütertausch? Gibt es Hinweise auf ein kontrolliertes Recyceln von Kupferlegierungen aus importierten Altmetallbeständen, und was lässt sich zu den technischen Fähigkeiten und Sozialbeziehungen der ostbaltischen Bronzegießer aussagen? Schließlich wird die Ressource Wachs, ihre Bedeutung und tatsächliche Verwendung, näher betrachtet – und zwar auf Nachweisbarkeit und chemische Zusammensetzung (Bienenwachse, Talg und Harze) im in der Bronzezeit gängigen Wachsausschmelzungsverfahren. Die archäologisch, experimentell und materialanalytisch erlangten Projektergebnisse werden in einer Monografie zusammengestellt und präsentiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Estland
Kooperationspartner Professor Dr. Valter Lang
 
 

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