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Enzym-aktivierte CO-freisetzende Moleküle als potentielle Wirkstoffe gegen Malaria und bakterielle Infektionen
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Günther Schmalz
Fachliche Zuordnung
Biologische und Biomimetische Chemie
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389086819
Kohlenmonoxid (CO), das als giftiges Gas und Umweltgift bekannt ist, wird in höheren Organismen (so auch im menschlichen Körper) durch enzymatische Prozesse endogen gebildet. Tatsächlich handelt es sich bei CO um ein essentielles Signalmolekül, das sich u. a. durch stark entzündungshemmende und cyto-protektive Eigenschaften auszeichnet. Während die molekularen Mechanismen der physiologischen Effekte von CO im Detail vielfach noch unverstanden sind, belegen viele Studien das große Potential von CO für therapeutische Anwendungen in der Humanmedizin. Um die Risiken und toxischen Nebenwirkungen, die mit der Inhalation von CO Gas verbunden sind, zu vermeiden, werden CO-freisetzende Moleküle (CORMs) weltweit intensiv erforscht. In diesem Kontext eröffnen die von einem der Antragsteller entwickelten eisenbasierten Enzym-getriggerten CORMs (ET-CORMs) besonders vielversprechende Optionen. So zielt das Projekt auf die Entwicklung neuer ET-CORMs als anti-infektive und zugleich entzündungshemmende Wirkstoffe gegen Malaria bzw. bakterielle Infektionen. Das Konzept besteht darin, bifunktionale Verbindungen herzustellen, bei denen eine ET-CORM-Einheit (ein Acyloxy-cyclohexadien-Fe(CO)3-Komplex) mit einer etablierten Wirkstruktur verbunden ist. Im Fokus des ersten Teilprojektes stehen Analoga der Malariawirkstoffe Chloroquin bzw. Ferroquin, die zugleich eine Esterase-aktivierbare ET-CORM-Substruktur enthalten. In einem zweiten Teilprojekt geht es um ET-CORM-Konjugate von beta-Lactamantibiotika (z. B. 6-Aminopenicillansäure), die durch beta-Lactamasen aktiviert werden und daher gegen resistente Bakterienstämme besonders wirksam sein sollten. Im Zuge des Projektes sollen zudem methodische Entwicklungsarbeiten durchgeführt werden, u. a. zur Herstellung der planar chiralen Acyloxy-cyclohexadien-Fe(CO)3-Komplexe in nicht racemischer Form.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Russische Föderation
Partnerorganisation
Russian Foundation for Basic Research
Kooperationspartner
Professor Dr. Alexey Yu. Fedorov