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Arktisexpedition CASE 19 - Pearya
Antragsteller
Professor Dr. Werner von Gosen
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388848898
Das Pearya Terrane in der kanadischen Arktis stellt ein exotisches Krustenfragment dar, das während der ellesmerischen Orogenese im ?Oberdevon - Unterkarbon mit dem Nordrand von Laurentia kollidierte. Seine Herkunft, die Kinematik der Deformationen und das genaue Alter der Kollision sind bisher unklar. Während der internationalen CASE 19 - Expedition sollen strukturelle Untersuchungen in drei unterschiedlichen Untersuchungsgebieten, samt anschließender und kombinierter geochronologischer Analysen, folgenden Fragestellungen und Zielen nachgehen:(1) Wie kann die ellesmerische Deformation hinsichtlich des Terrane Transfers und finaler Kollision charakterisiert werden? Sind ergänzende strukturelle Belege für die ältere kaledonische Verformung im Terrane zu gewinnen? Dies sind Voraussetzungen für die Klärung der jungen tektonischen Entwicklung im Terrane, die zur heutigen plattentektonischen Konfiguration geführt hat.(2) Welche Eurekan Verformungen haben die paläogenen Sedimentfolgen auch außerhalb des Pearya Terranes erlebt und wie sind diese zeitlich einzuordnen? Das angestrebte Ziel ist hier eine Rekonstruktion der sedimentologischen und tektonischen Geschichte im Paläogen.(3) Welche Auswirkungen hatte die Eurekan Deformation auf das ellesmerische Strukturinventar im Terrane? Wie kann diese Verformung im Zusammenhang mit den vorher gewonnenen Ergebnissen aus den paläogenen Sedimentfolgen auch zeitlich eingeordnet werden?Die Ergebnisse der Untersuchungen können weitere Belege für den altpaläozoischen Terrane Transfer in der Arktis liefern und darüber hinaus einen Beitrag zur Kenntnis der Kinematik und Zeitlichkeit der Eurekan Deformation(en) bis an den Nordrand des nordamerikanischen Kontinents leisten. Sie sind damit für übergeordnete plattentektonische Interpretationen der Arktis im Paläozoikum und Känozoikum von Bedeutung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Karsten Piepjohn; Dr. Lutz Reinhardt