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Behauptungen der Person. Selbstbeschreibungen von Sklavinnen und Sklaven in Brasilien im 19. Jahrhundert
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Mücke
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 384353849
Das Vorhaben untersucht Selbstbeschreibungen von Sklav_innen in Brasilien im 19. Jahrhundert anhand von Selbstzeugnissen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Aussagen über ihre Person Sklav_innen in Selbstzeugnissen trafen. Welche Rolle spielte die Unfreiheit in ihrer Selbst-darstellung? Welche Rolle nahmen Geschlecht, soziale Beziehungen, Religion, Arbeit, materielle Verhältnisse und rechtliche Zusammenhänge ein? Das Vorhaben ist Teil der neueren Geschichts-schreibung zur Sklaverei in Brasilien, die zunehmend die Sklav_innen selbst ins Zentrum des Interesses rückt. Historiker_innen haben in den letzten Jahren Sklav_innen vermehrt als Protago-nist_innen ihrer eigenen Geschichte begriffen. Dementsprechend wurden Selbstzeugnisse von Sklav_innen verstärkt als Quellen herangezogen. Die Forschung hat sich allerdings nicht weiterge-hend mit der Frage beschäftigt, wie sich die Sklav_innen selbst beschrieben. Daher soll das Forschungsvorhaben die in den Selbstbeschreibungen aufzufindenden facettenreichen Aussagen der Sklav_innen über sich selbst unter Bezugnahme auf die in der europäischen Geschichtswissen-schaft mittlerweile fest etablierte Selbstzeugnisforschung analysieren. Das Forschungsprojekt soll auf diese Weise einen Beitrag zu einem Verständnis der Geschichte der Sklav_innen in Brasilien im 19. Jahrhundert leisten, welches die versklavten Menschen nicht auf ihre Unfreiheit reduziert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen