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LangGener - Sprache über Generationen hinweg: Kontaktinduzierter Wandel in der Morphosyntax in der Sprache deutsch-polnischer Bilingualer

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 381528946
 
Das Ziel des Projekts ist ein integrativer Ansatz zum deutsch-polnischen Bilingualismus in Polen und Deutschland, bei dem sowohl linguistische als auch soziolinguistische Aspekte einbezogen werden. Das Hauptziel ist die Beantwortung der Frage, ob morphosyntaktischer Wandel, der vom deutsch-polnischen Sprachkontakt verursacht wird, eine Auswirkung auf die Sprache der Bilingualen auch über Generationen hinweg hat. Die Untersuchung zielt auf die Wechselwirkung zwischen Sprachbiographien und dem Sprachgebrauch zweier Generationen bilingualer Gemeinschaften, die zentrale soziale Umbrüche erfahren haben. Wir nehmen an, dass die Arten von morphosyntaktischen Musterreplikationen von den Unterschieden in den Sprachsystemen abhängen. Nicht-systemische Faktoren können jedoch die Frequenz und die Variabilität der Musterreplikationen mit beeinflussen. Der Sprachgebrauch wird anhand authentischen Materials untersucht, das durch Feldforschung gewonnen werden soll. Die Untersuchung fokussiert auf bilinguale Personen zweier Generationen, deren Biographien von unterschiedlichen historischen Bedingungen geprägt wurden: 1. die ältere Generation, die in Polen in den ehemals deutschen Ostgebieten lebt; 2. die mittlere Generation, die in diesem inzwischen polnischen Gebiet geboren wurde, jetzt aber in Deutschland lebt. Die Studie wird deshalb Personen einschließen, die zwei Generationen angehören, aus den gleichen Familien und/oder lokalen Gemeinschaften stammen, aber in unterschiedlichen Sprachumgebung leben. Um das empirische Material auch anderen Forschern zugänglich zu machen, werden wir ein linguistisches Datenkorpus erstellen. Die Sprachbiographien werden in Hinblick auf die Reihenfolge und die Bedingungen des Spracherwerbs, deren funktionale Verteilung und die emotionale Bindung der Sprecher in Bezug auf die Sprachen analysiert. In der abschließenden Phase der Untersuchung erfolgt eine Korrelation zwischen der Analyse des Gebrauchs der morphosyntaktischen Replikationen und der Sprachbiographien sowie eine Interpretation des Zusammenhangs zwischen beiden. Die Ergebnisse der Untersuchung werden einen signifikanten Beitrag leisten zum Verständnis des Sprachkontakts und - vor allem in Bezug auf die Sprachbiographien - zur Kulturanthropologie, Ethnologie und zum Verständnis nationaler Minderheiten. Die Umsetzung des Projekts ist nur in Kooperation von Germanistik und Slavistik aus beiden Ländern möglich. Die beteiligten ForscherInnen verfügen in dieser Zusammensetzung über eine einzigartige projektrelevante Expertise.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Mitverantwortlich Professor Dr. Marek Nekula
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Anna Maria Zielinska
 
 

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