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Politik des Wissens und Nicht-Wissens: Landwirtschaftliche Biotechnologie in Indien
Antragsteller
Professor Dr. Markus Keck
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 378455085
Dieses Forschungsprojekt hat die Untersuchung der jüngsten Politisierung der landwirtschaftlichen Biotechnologie in Indien aus räumlicher Perspektive zum Ziel. Insgesamt befasst sich das Projekt mit folgenden Leitfragen: (1) Welche wissenschaftlichen Einrichtungen sind an der Herstellung von agro-biotechnologischem Wissen in Indien beteiligt und welche Akteure prägen die laufenden politischen Verhandlungen über Förderung, Steuerung und Beschränkung der Gentechnik? (2) Welche wissenschaftlichen und technischen Instrumente gibt es, um Konzepte der landwirtschaftlichen Biotechnologie von einem Ort zum anderen zu übertragen und auf welche Art und Weise fördern oder behindern politische Akteure das Reisen von hierzu relevantem Wissen und Nichtwissen? (3) Wie überführen biotechnologische Unternehmen durch Verkäufer und Beratungsdienste wissenschaftliche Konzepte der landwirtschaftlichen Biotechnologie in die Lebenswelten der Landwirte in Indien? Im Rahmen des Projekts werden die Pluralisierung des wissenschaftlichen Wissens und Nicht-Wissens über die landwirtschaftliche Biotechnologie ergründet, als auch die politischen Netzwerke, die die laufenden Verhandlungen über die Anwendung von Gentechnik in Indien prägen. Es werden die wissenschaftlichen, technischen und politischen Instrumente erforscht, um wissenschaftliches Wissen und Nichtwissen von einem Kontext in einen anderen zu übertragen. Und es wird analysiert, wie wissenschaftliches Wissen in die Lebenswelten lokaler Landwirte übersetzt wird und wie das situierte Wissen der Landwirte in die wissenschaftliche Debatte zurücküberführt wird. Durch die Integration von Konzepten der Science and Technology Studies in die geographische Entwicklungsforschung wird es möglich, grundlegende Mechanismen der politischen Verhandlungen von Wissen und Nichtwissen in der gegenwärtigen öffentlichen Debatte um Gentechnik in Indien zu identifizieren. Diese Mechanismen werden für zukünftige Studien über technologische Transformationsprozesse in Indien und darüber hinaus lehrreich sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Indien
Kooperationspartner
Professor Dr. Ejnavarzala Haribabu; Professor Dr. Anthony Whitbread