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Die Besucher des Alten und Neuen Museums in Berlin 1830-1880

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Bernhard Graf; Dr. Elsa van Wezel
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 376429796
 
So gut die Konzeptions-, die Bau-, die Sammlungsgeschichte und die Präsentationsweisen der beiden ersten Berliner Museen, das Alte und das Neue Museum mittlerweile erforscht sind, so wenig wissen wir bislang über die damaligen Besucher dieser Häuser besonders in deren Anfangsphase. Daraus ergibt sich das Thema für das hier beantragte Forschungsprojekt, es will den Besuchern der beiden erstgebauten Berliner Kunstmuseen, des Alten (1822-1830) und des Neuen Museums (1841-1859) in ihrer ursprünglichen musealen Inszenierung auf die Spur kommen. Die dabei zu beantwortenden Fragen wären unter anderem, bei wem und wie kamen die Museumsinszenierungen des Alten und Neuen Museums an? Darüber hinaus soll überprüft werden, ob die Besucher vorwiegend der Bildungs- und Kulturelite angehörten, oder ob auch Angehörige sozial schwächerer Schichten den Weg ins Museum fanden. Auf der inhaltlichen Ebene wird vornehmlich danach zu fragen sein, inwiefern die Museen ihrem prinzipiell humanistischen Programm gerecht wurden und in welcher Weise sie sich an ihr Publikum wendeten.In entgegengesetzter Richtung soll untersucht werden, ob die Besucher sich auf die eventuellen pädagogischen Bemühungen der Museen einließen, von welchen Exponaten sie sich besonders angezogen fühlten und ob, beziehungsweise wodurch und zu welchem Zeitpunkt sich diese Präferenzen eventuell änderten. So kann simultan eine umfassende Rezeptionsgeschichte der ursprünglichen Anordnung der beiden erstgebauten Berliner Museen entstehen.Da bereits ab den 1880er Jahren die kunstgewerblichen, prähistorischen und ethnografischen Sammlungen aus dem Neuen Museum ausgegliedert wurden und damit erste gravierende Eingriffe in die ursprünglichen Konzeptionen stattfanden, wird sich das Projekt auf die Periode zwischen 1830 und 1880 konzentrieren.Vorliegende Studien machen deutlich, dass die Museumsleiter des Alten und des Neuen Museums zu Berlin von der ethisch erhebenden Funktion ihrer musealen Inszenierungen überzeugt waren. Mit dem angehenden Forschungsvorschlag wird dieser hohe moralische Anspruch erstmals systematisch überprüft.Insgesamt werden die Forschungsergebnisse aufschlussreiche Erkenntnisse für die internationale Museumsgeschichte ergeben und die heutige Besucherforschung um eine historische Dimension bereichern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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