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Evolution peristomatischer Strukturen bei Hundertfüßern (Arthropoda: Chilopoda)
Antragsteller
Dr. Markus Koch
Fachliche Zuordnung
Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 37517472
Im Bereich des Mundvorraums von Hundertfüßern (Chilopoda) ist die Ausstattung des Epipharynx und Hypopharynx mit Skleriten sowie Sensillen-, Drüsen- und Haarfeldern auffällig variabel. Vergleichende Untersuchungen mittels Licht- und Rasterelektronenmikroskopie (REM) von anfänglich 30 Arten legen nahe, dass diese Variabilität für Fragen der Großgruppen-Systematik und Stammesgeschichte der Chilopoden informativ ist. Für die Scutigeromorpha und Lithobiomorpha konnte mittels wissenschaftlicher Sammlungen von Naturkunde-Museen im In- und Ausland das Taxon-Sampling derart erweitert werden, dass mittlerweile jeweils alle hoch-rangigen Teilgruppen erfasst sind. Dabei lieferte der Vergleich der peristomatischen Strukturen unter Berücksichtigung histologischer Untersuchungen neue Merkmals-sätze, anhand derer erstmals computer-gestützte kladistische Analysen für diese beiden Großgruppen durchgeführt werden konnten. Derartige Analysen werden unter Einbezug weiterer Arten auch für die verbleibenden beiden Großgruppen Scolopendromorpha und Geophilomorpha angestrebt. Übergeordnet steht dabei die Frage nach der phylogenetischen Stellung des reliktären Taxons Craterostigmus, das für die Interpretation der Merkmalsevolution innerhalb der Chilopoda von ausschlag-gebender Bedeutung ist. Ergänzende transmissionselektronenmikroskopische Untersuchungen (TEM) sollen zudem die Natur von Strukturen im Bereich des Mundfelds aufklären, die bislang mittels Histologie und REM nicht eindeutig identifiziert werden konnten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien
Beteiligte Person
Dr. Gregory D. Edgecombe