Detailseite
Nicht invasive und nicht radioaktive Quantifizierung der Tumorlast im Schildwächterlymphknoten durch Multi-Tracer und multispektral optoakustischer Bildgebung
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Klode
Fachliche Zuordnung
Dermatologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 367623384
Das maligne Melanom ist ein aggressiver und häufig tödlich verlaufender Tumor. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation steigt die Inzidenz des Melanoms schneller als alle anderen Krebsarten. Das Melanom ist die fünft häufigste Krebsart in Deutschland und stellt somit eine erhebliche medizinische und wirtschaftliche Belastung dar. Da das Melanom frühzeitig in die regionären Lymphknoten metastasiert, wird zur Detektion einer frühen lymphogenen Metastasierung die Schildwächterlymphknotenextirpation (SLNE) durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass der histologische Status des Schildwächterlymphknotens (SLN) der relevanteste prognostische Faktor für das Gesamtüberleben von Melanom-Patienten ist, weshalb die SLNE in der aktuellen AJCC-Klassifikation als Standardverfahren eingeführt wurde. Die SLNE wird jedoch kontrovers diskutiert. Der aktuelle Goldstandard zur Darstellung des SLN ist die präoperative Lymphabstromszintigraphie mit radioaktiven Nanokolloiden (99mTechnetium), welches eine radioaktive Belastung für die Patienten darstellt. Darüber hinaus gibt es einen weltweiten Mangel an Technetium-99m. Ferner ist die SLNE eine sehr kostenintensive Intervention mit potentiell hoher Morbidität, die das Gesamtüberleben der Melanompatienten nicht verbessert. Darüber hinaus wird nur ein kleiner Anteil des SLN histologisch untersucht, dies könnte auch mitverantwortlich sein für die hohe falsch negativ Rate der SLNE (9-44%). Diese Probleme verdeutlichen, dass alternative Strategien zur SLN Detektion und Determination des SLN-Status entwickelt werden müssen.In diesem Projekt werden wir ein neues bildgebendes Konzept zur Quantifizierung der Tumorlast in den Schildwächterlymphknoten von Melanompatienten entwickeln. Es ist das Ziel, erstmalig ein kosteneffektives, nicht invasives und nicht radioaktives Verfahren zur Detektion geringster Tumorzellansammlungen in den drainierenden Lymphknoten zu generieren. In der Zukunft könnte dieser Ansatz auch auf andere solide Tumore wie beispielsweise das Mammakarzinom übertragen werden, was die enorme medizinische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Projekts verdeutlicht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen