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Öffentlich-private Zusammenarbeit und die Erhöhung chinesischer Innovationskapazitäten: Effekte und Mechanismen

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 366926109
 
Wir beantragen eine einjährige Verlängerung unseres laufenden Forschungsprojekts. Das laufende Projekt zielt auf ein besseres Verständnis der dem chinesischen Innovationsanstieg zugrundeliegenden Quellen, indem wir die Effekte öffentlich-privater Zusammenarbeit und deren zugrundeliegenden Mechanismen analysieren. Wir konzentrieren uns dabei auf die wichtigste Form der Zusammenarbeit, nämlich die zwischen dem öffentlichen Forschungssystem und der Industrie. Wir konnten unsere Arbeitshypothesen ganz oder teilweise bestätigen: Wir finden einen positiven Effekt von öffentlich-privater Zusammenarbeit auf Innovation, und weiter, dass die Mechanismen des Informationsaustauschs, der Ressourcenkoordination und der Eigenkontrolle Voraussetzung einer erfolgreichen Zusammenarbeit sind. Zudem konnten wir unsere Hypothesen präzisieren: Denn das Innovationsergebnis ist inkrementell und Eigenkontrolle wird häufig durch marktliche Kontrolle ersetzt. Darüber hinaus stellen wir, überraschend für uns, eine proaktive, unternehmerische Rolle chinesischer Universitäten beim Aufbau von Verbindungen vorwiegend zu „aufholenden“ Unternehmen fest. Dies kontrastiert mit den 2000ern, als es eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Wissensangebot von Universitäten und der Nachfrage von Firmen gab. Im Fortsetzungsprojekt wollen wir diese neue unternehmerische Rolle von Universitäten genauer untersuchen. Insbesondere werden wir die Effekte und Mechanismen universitären Technologietransfers analysieren, und zwar, erstens, anhand universitärer Ausgründungen (Anzahl der spin-offs) und gemeinsamer Forschungsprojekte (Kopatente) sowie, zweitens, durch eine Untersuchung derjenigen Mechanismen, die die Technologietransferadministrationen beeinflussen (anhand von Fallstudien zweier repräsentativer Typen von Universitäten in Guangdong). Die Untersuchung gründet erneut auf zwei theoretischen Ansätzen, die argumentieren, dass öffentlich-private Zusammenarbeit innovationsförderlich sein kann: die Literatur zur Industriepolitik und die zu Innovationssystemen. Wir verwenden auch dieses Mal einen Methodenmix. Einen außergewöhnlich guten Feldzugang ermöglicht uns die bestehende Kooperation mit dem UNESCO Chair in Science and Technology Policies an der Sun Yat-sen University. Dies erlaubt uns ebenfalls die Interpretation und Kontextualisierung der aus der quantitativen Analyse gewonnenen Daten.Insgesamt erwarten wir neue empirische Einsichten, die unsere bisherigen Ergebnisse zu öffentlich-privater Zusammenarbeit ergänzen werden. Theoretisch tragen wir zu einem besseren Verständnis darüber bei, warum und wenn ja wie universitärer Technologietransfer den Aufbau von Innovationskapazitäten in aufstrebenden Schwellenländern befördert. Diese Ergebnisse werden insbesondere Arbeiten zu Industriepolitik und Innovationssystemen bereichern. Außerdem ermöglichen unsere Befunde es, Schlussfolgerungen für das Design von Innovationspolitiken in anderen Schwellenländern zu ziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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