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Informationen und Übergänge in ein Masterstudium: Welche Bedeutung hat dieser Zusammenhang für Studierende mit niedrigem sozioökonomischen Status?

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 366556429
 
Der Übergang in ein Studium ist nach wie vor vom sozioökonomischen Hintergrund der Schüler abhängig, auch wenn deren Fähigkeiten und andere beobachtbare Faktoren berücksichtigt werden. In Deutschland beträgt der Unterschied zwischen der Wahrscheinlichkeit ein Bachelorstudium zu beginnen bei Absolventen mit hohem bzw. niedrigem sozioökonomischen Status 21 Prozentpunkte. Entsprechende Unterschiede finden sich auch bei dem Übergang in ein Master-Studium: Hier beträgt der Unterschied 11 bis 17 Prozentpunkte. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Differenz teilweise durch Unterschiede in nicht beobachtbaren Merkmalen erklärt wird. Unabhängig davon ist es ein Ziel der deutschen Bildungspolitik (u. a. Länder), den Anteil von Studierenden mit niedrigem sozioökonomischem Status zu erhöhen. In dem Projekt soll im Rahmen eines Feldexperiments (RCTs) geprüft werden, inwiefern Informationen zu den Kosten und Erträgen eines Masterstudiums die Übergangsentscheidung von Studierenden nach dem Bachelor, insbesondere von jenen mit niedrigem sozioökonomischem Hintergrund beeinflussen. Dies hat primär drei Gründe: Erstens fokussiert die bisherige Literatur fast ausschließlich auf den Übergang von der Schule in ein Studium. Zweitens muss seit der Bologna-Reform jede/r Studierende eine weitere Entscheidung treffen: Mit dem Bachelor-Abschluss die Hochschule verlassen oder ein Master-Studium anschließen. Drittens zeigen aktuelle Forschungsarbeiten, dass die Bildungsrenditen von Master-Studierenden höher sind als die von Bachelor-Absolventen. Sozioökonomische Unterschiede in der Entscheidung, ob ein Master-Studium angeschlossen wird, tragen somit direkt zu späteren Lohnungleichheiten bei. Wir planen die Durchführung eines RCTs, da dieses als der Goldstandard angewandter Forschung gilt und darauf abzielt, kausale Effekte zu identifizieren. Die Hypothese, dass die Bereitstellung von Informationen einen Effekt auf die betrachtete Übergangsentscheidung hat, leiten wir sowohl aus einem erweiterten Humankapitalmodel als auch aus verhaltensökonomischen Überlegungen ab. Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt darauf, den Effekt einer Informationsbereitstellung auf Basis reduzierter Modelle zu schätzen, und zu untersuchen, inwiefern sich insbesondere die Absicht und Aufnahme eines Masterstudiums verändern. Neben der Durchführung des RCTs sollen unsere Analysen durch entsprechende Untersuchungen auf der Basis des Nationalen Bildungspanels (NEPS) ergänzt werden, indem durch die Anwendung von Matching-Ansätzen beide Stichproben miteinander kombiniert analysiert werden. Dies ermöglicht es uns, zum einen den Nachteil von RCTs, in Bezug auf die externe Validität, zu adressieren und zum anderen den Vorteil von RCTs, die interne Validität, nicht aufzugeben.Das Projekt soll am DIW Berlin durchgeführt werden, da dort bereits ein Datensatz verfügbar ist, um unser RCT durchzuführen: Studierende, die sich im Jahr 2017 für ein oder gegen Masterstudium entscheiden müssen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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