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Kommunikationsgestaltung in interorganisationalen Produktionsnetzwerken (InterKom)

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 366194156
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Aufbau und die Optimierung interorganisationaler Produktionsnetzwerke ist ein zentrales Querschnittsthema im Rahmen industrieller Trends. Ein koordiniertes Agieren der Netzwerkakteure bestimmt die zielgerichtete Leistungserstellung, die sich vorrangig in den Prozess- sowie Produktqualitäten, Koordinationskosten und Entwicklungszeiten widerspiegelt. Hierfür werden hohe Anforderungen an die Gestaltung der Kommunikation zwischen den Akteuren gestellt. Auch bei Verwendung eines geeigneten Kommunikationsmediums besteht die Möglichkeit, dass die Kommunikation durch das Auftreten von Barrieren an den Kommunikationsstellen (z.B. Nutzung unterschiedlicher Fachsprachen) erschwert wird. Um eine erfolgreiche, dynamische Kommunikation und somit eine zielgerichtete sowie störungsfreie Zusammenarbeit der Akteure zu gewähren, müssen Handlungsmaßnahmen zum Umgang mit Kommunikationsbarrieren in interorganisationalen Produktionsnetzwerken aufgestellt werden. Das DFG-Projekt “Kommunikationsgestaltung in interorganisationalen Produktionsnetzwerken (InterKom)” hat sich vor diesem Hintergrund das Ziel gesetzt, die Kommunikationsbarrieren zwischen unterschiedlichen Einheiten eines interorganisationalen Produktionsnetzwerkes identifizierbar zu machen sowie Handlungsmaßnahmen zur Beseitigung oder Prävention dieser Barrieren zu entwickeln und stellt somit den Fokus auf die Herausforderungen der Kommunikation zwischen Fabriken. Zur Zielerreichung wurden fünf zentrale Forschungsfragen formuliert. Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen setzte ein Forschungsverbund von Mitarbeitern des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover und des Instituts für Gebäudelehre an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Dresden sieben Arbeitspakete gemeinsam um. Das zentrale Ergebnis ist ein Maßnahmen-Katalog zur Reduktion interorganisationaler Kommunikationsbarrieren, der für produzierende Unternehmen als Werkzeug zur Verbesserung der Kommunikation an interorganisationalen Kommunikationsschnittstellen verwendet werden kann. Im Laufe des Projektes wurden dazu die Grundlagen gebildet. Hierzu wurde ein Beschreibungsmodell zur standardisierten Beschreibung von wertschöpfungsrelevanten Kommunikationsschnittstellen in interorganisationalen Produktionsnetzwerken angefertigt. Des Weiteren wurden Kommunikationsbarrieren (z.B. Sender und Empfänger verfügen nicht über den gleichen bzw. notwendigen Umfang an Fachtermini) und -erfolgsfaktoren identifiziert, klassifiziert und anschließend zu einem Wirkmodell weiterentwickelt. Dieses wurde in das Beschreibungsmodell integriert. Dabei stellt das Wirkmodell die Korrelation zwischen Kommunikationsmedien und -barrieren dar, womit zunächst die Auswahl eines geeigneten Mediums zur Reduzierung oder Vermeidung einer spezifischen Kommunikationsbarriere unterstützt wird. Aufbauend auf den identifizierten Barrieren und Erfolgsfaktoren an interorganisationalen Kommunikationsschnittstellen wurden die Maßnahmen durch eine umfangreiche Literaturrecherche sowie durch Best-Practices gebildet und in kurzfristige und langfristige Maßnahmen klassifiziert. Die entwickelten Modelle, identifizierte Kommunikationsschnittstellen, -barrieren und -erfolgsfaktoren sowie die entwickelten Maßnahmen wurden während derer Identifikation und Entwicklung stetig und iterativ mit Industriepartnern überprüft und validiert. Aufgrund der umfassenden Erkenntnisse im Rahmen der interorganisationalen Kommunikation wurde ein weiteres DFG-Forschungsprojekt im Kontext hybrider Wertschöpfungsstrukturen beantragt und zudem potentielle Ansatzpunkte und Grundlagen für das aktuelle Forschungsvorhaben “Komm 4.0” im Rahmen des Forschungstrends Industrie 4.0 generiert. Die bisherige Lücke in der Forschung für quantitative Analysen der Kommunikation in interorganisationalen Produktionsnetzwerken auf personelloperativer Ebene wird mit dem InterKom-Projekt abgeschlossen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018): Communication Design: a Driving Source for Wide-ranging Production Networks. International Forum on Knowledge Asset Dynamics (IFKAD 2018), Delft, Netherlands, 4th – 6th July, S. 1027-1040
    Kelber, M., Herberger, D., Noennig, J.R.; Nyhuis, P.
  • (2018): Communication Interfaces in interorganizational production networks. Global Conference on Business and Finance Proceedings, Volume 13/1, Hawaii, USA, 2nd – 5th January, S. 45-52
    Herberger, D., Bussemer, F., Nyhuis, P., Noennig, J.R., Schmiedgen, P.
  • (2018): Gestaltung von Kommunikationsprozessen in Produktionsnetzwerken. In: ZWF Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 113 (2018), Nr. 5, S. 272-276
    Herberger, D., Nyhuis, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3139/104.111908)
  • (2019): Development of a Method for Communication-Oriented Supplier Evaluation. International Conference on Competitive Manufacturing, Stellenbosch, South Africa, 30th – 1st February, S. 438-443
    Herberger, D., Nyhuis, P.
  • (2020): Rapid and Long-term Measures for Prevention and Mitigation of Communication Barriers in Production Networks. Conference on Production Systems and Logistics, Stellenbosch, South Africa, 17th – 20th March, S. 458-465
    Kelber, M., Noennig, J.R.; Nyhuis, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.15488/9688)
 
 

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