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Der Pressmodelfund aus dem Hafen von Haithabu; 12. Band der Reihe "Die Ausgrabungen in Haithabu" von Sunhild Kleingärtner
Antragsteller
Professor Dr. Claus von Carnap-Bornheim
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 36229010
Ausgangspunkt der Arbeit ist der Pressmodelfund aus dem Hafen von Haithabu. Der 1979 im Zusammenhang mit der Spundwandgrabung im Haddebyer Noor geborgene Fundkomplex stellt einen der spektakulärsten Zufallsfunde in der Ausgrabungsgeschichte Haithabus dar. Mit 41 Pressmodeln ist er nicht nur der bisher umfangreichste Fund seiner Art, sondern auch hinsichtlich seines Motivreichtums von einzigartigem Wert. Unumschränkt handelt es sich um eines der wichtigsten Zeugnisse der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts für die Erforschung wikingerzeitlicher Kunststile im nordeuropäischen Raum. Entsprechende stilistische und motivgeschichtliche Fragestellungen, die u. a. Herkunft und Auswirkung außerskandinavischer Impulse auf den einheimischen Motivschatz betreffen, stehen im Zentrum der Untersuchung. Die Gebundenheit der Werkzeuge an Zentralorte sowie der Zusammenschluss eines bestimmten Personenkreises mit Hilfe genormter Endprodukte lassen vor dem Hintergrund der skandinavischen Reichseinigungen auf administrativ gesteuerte Produktion und Verteilung schließen. Die Auffindung des Hafenfundes wie auch die nachweisliche Verwendung von Pressmodeln im Inneren des Halbkreiswalles unterstreichen in diesem Zusammenhang die besondere Rolle, die Haithabu als Innovator einnahm.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen